Lieber nicht so laut
Frankfurter Rundschau (ots)
FDP-Chef Christian Lindner war sicher gut beraten, beim Dreikönigstreffen auf eine Triumphrede zu verzichten. Zwar gehören die Freien Demokraten zu den Siegern der Bundestagswahl und regieren deshalb im Bund mit. Zudem trägt der Ampel-Koalitionsvertrag ihre Handschrift. Lindner dürfte aber nicht vergessen haben, dass er zu Recht viel Kritik einstecken musste, weil er eine Koalition mit CDU/CSU und den Grünen platzen ließ. Oder dass die Wahl eines FDP-Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD in Thüringen ihm schwer zu schaffen machte, weil das eben nicht hätte passieren dürfen. Ein allzu großspuriges Auftreten mied er sicher auch, weil er weiß, wie hoch die Fallhöhe ist. Schließlich haben er und seine Partei sich viel vorgenommen. Sie wollen für Milliarden-Entlastungen sorgen und obendrein die Freiheit verteidigen, wie sie sie verstehen. Letzteres fällt ihnen in der Corona-Krise wegen der rasant steigenden Inzidenzen immer schwerer.
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