Gerechte Ungleichheit
Frankfurter Rundschau (ots)
Die Energiepreise steigen, und der Staat muss für Ausgleich sorgen. Aber wie? Da gibt es zwei gegensätzliche Vorstellungen. Die eine besagt, es sei gerecht, wenn alles gleich verteilt wird. Das kommt zwar in seiner Schlichtheit dem Verteilen von Gummibärchen im Kindergarten verdächtig nah, wird aber beim Strompreis wohl so praktiziert: Wegfall der EEG-Umlage für alle - auch für diejenigen, die sich höhere Kosten leisten könnten. Die FDP wird es freuen. Der anderen Vorstellung von Gerechtigkeit folgt der Heizkostenzuschuss, wenn auch in der Höhe eher unzureichend: Geld gibt es nur für diejenigen, die es brauchen. Was lernen wir daraus? Die ur-sozialdemokratische und auch grüne Idee der Umverteilung von Reichtum findet in der Ampel-Koalition zwar bei den Heizkosten ihren Niederschlag, aber bei den Strompreisen nicht. Das mag mit der FDP nicht anders gehen. Aber dem Ziel, die Klimawende sozial zu gestalten, um ihr breite Akzeptanz zu verschaffen, wird es nur unzureichend gerecht.
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