Hätte Scholz früher geredet
Frankfurter Rundschau (ots)
Sicher wäre die politische Debatte über die Entscheidungen von Kanzler Olaf Scholz anders verlaufen, wenn er seine Beweggründe ähnlich ausführlich wie jetzt in einem Interview bereits vor einiger Zeit während einer Rede im Bundestag erläutert hätte. Dann wäre wohl nicht das Bild eines Zauderers entstanden, sondern von einem Politiker, der in einer komplexen Situation abwägt zwischen der militärischen Unterstützung und anderen Hilfen für die Ukraine einerseits und den möglichen Gefahren für die Sicherheit dieses Landes - wie eben einem Atomkrieg - und den Forderungen aus der eigenen Partei, von den Koalitionspartnern und den westlichen Verbündeten. Man wird sehen, ob das Interview für einen Befreiungsschlag sorgt. Es sollte jedenfalls dazu beitragen, dass die Debatte sich weniger um eine Person wie den Kanzler dreht. Vielmehr sollte es darum gehen, wie den Menschen in der Ukraine tatsächlich geholfen werden kann. Dazu ist es hilfreich, eine möglichst kluge Strategie zu entwickeln.
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