Hessische Dramen
Frankfurt a.M. (ots)
Bisweilen hält der Politikbetrieb auch in Hessen merkwürdige Zufälle bereit. Im März 2012 war Peter Feldmann der strahlende Sieger, während Boris Rhein die schwerste Niederlage seiner Karriere erlebte.
Völlig überraschend hatte der recht unbekannte SPD-Bewerber Feldmann den hessischen Innenminister Rhein (CDU) in der Stichwahl um das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters besiegt. Feldmann hatte im Wahlkampf den Finger in die Wunden der schwarz-grünen Stadtpolitik gelegt, hatte über Wohnungsnot, Fluglärm und Kinderarmut gesprochen.
Heute, gut zehn Jahre später, ist der eine auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, während der andere Spott und Hohn ertragen muss. Boris Rhein ist - nach Umwegen über das Amt des Wissenschaftsministers und des Landtagspräsidenten - nun hessischer Ministerpräsident. Und Peter Feldmann ist Angeklagter in einem Strafprozess und klammert sich mit einer Penetranz an sein Amt als Oberbürgermeister, dass es zum Fremdschämen ist.
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