Rechenspiele bei der Bahn
Frankfurt (ots)
Dass Bahnchef Richard Lutz für 2022 nachträglich 1,3 Millionen Euro bekommt, war bekannt. Dass unpünktliche Züge und Kundenzufriedenheit dem nichts anhaben konnten, ist neu: Den Löwenanteil seiner Boni bekommt Lutz dafür, dass der Konzern die CO2-Einsparung, Mitarbeiterzufriedenheit und den Anteil weiblicher Führungskräfte erfüllt oder übererfüllt hat. Lokführer-Gewerkschaftsboss Claus Weselsky kritisiert das Boni-Unwesen schon seit Jahren - die Rechentricks geben Lutz' Endgegner im Tarifkonflikt neue rhetorische Munition. Für Fahrgäste, die frierend am Gleis auf ihren verspäteten Zug warten, sind solche Rechenspiele nichts als Hohn. Der Vorstand muss sich darum kümmern, dass der Betrieb funktioniert und das Netz modernisiert wird. Das sind die einzigen Variablen, um die es gehen dürfte. Und genau diese Werte hat die Bahn 2022 komplett gerissen. Immerhin gilt für die Zukunft ein neues Vergütungsmodell: höhere Festbeträge, jedoch auch Kürzungen, wenn Ziele verfehlt werden.
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