Früher fördern: So werden Mädchen MINTer
Die Chancen für mathematisch-naturwissenschaftlich begabte Mädchen sind enorm - warum aber werden sie kaum wahrgenommen?
Kirchberg/Jagst (ots)
"Ich werde Mathe studieren", sagt Hanna Skobowsky überzeugt. Nicht, weil sie in den anderen Fächern schlechter wäre, sondern eher, "weil Mathe mich schon immer faszinierte und im Gegensatz zu meiner Leidenschaft Musik sicherlich die bessere Option bei der Job-Auswahl sein wird." Eine Überzeugung, mit der die Elftklässlerin der Schloss-Schule Kirchberg wohl Recht behalten wird - und dennoch unter Mädchen ihres Alters die Ausnahme darstellt: Wenngleich Mädchen in Mathematik und Naturwissenschaften laut Experten gleiche - oft höhere - Begabungen als Jungen aufweisen, entscheiden sie sich später, in der schulischen Schwerpunktwahl, der Ausbildungs- und Berufswahl, nur zu einem geringen Anteil für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, kurz MINT. Und vergeben damit beste Chancen.
Seit Jahren stagniert der Frauenanteil in MINT-Berufen in Deutschland trotz zahlreicher staatlicher Förderprogramme oder Projekte wie dem bundesweiten Girls´Day bei rund 15 Prozent. Die Anzahl der Frauen in MINT-Studiengängen steigt zwar, sie sind aber mit unter 30 Prozent immer noch unterrepräsentiert; bei jungen Frauen in MINT-Ausbildung liegt der Anteil bei nur etwa 11 Prozent. Und das, obwohl das Potenzial junger Frauen angesichts des zunehmenden MINT-Fachkräftemangels mehr als gute Zukunftschancen eröffnen kann. Warum also diese feminine Zurückhaltung? "Man muss den Mädchen ihre Potenziale aktiv aufzeigen, gezielt die im Unterricht ersichtlichen Begabungen unterstützen", lautet die - eigentlich einfache - Antwort von Alena Geißler. Mit ihrer Forderung einer stärkeren, frühen Förderung von MINT-Talenten an Schulen steht die Mathematik-und Informatik-Lehrerin aus Kirchberg nicht alleine: Studien und PISA-Auswertungen bestätigen, dass Mädchen an den MINT-Fächern oft deshalb "anecken", weil...
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