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Europawahlen 2019: Rekordbeteiligung bei jungen Menschen

Brüssel/Berlin (ots)

Stärkster Anstieg der Wahlbeteiligung in der Altersgruppe unter 25 Jahren und bei den 25- bis 39-Jährigen

   - Mehr Wähler*innen sagen, dass die eigene Stimme in der EU zählt
   - Lage der Wirtschaft und Umwelt wichtigste Themen

Die hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2019 geht insebsondere auf einen Anstieg der Wahlbeteiligung junger Menschen zurück. Das zeigt die neue Eurobarometer-Umfrage, welche nach der Wahl vom Europäischen Parlament in Auftrag gegeben wurde.

Der Anstieg der Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2019 wurde vor allem von der jüngeren Generation getragen. Insbesondere die unter-25-Jährigen (+14 Prozentpunkte) sowie die 25- bis 39-Jährigen (+12 Punkte) beteiligten sich häufiger als 2014. Das zeigen die Ergebnisse der neuen Eurobarometer-Umfrage, welche das Europäische Parlament im Juni 2019 in Auftrag gegeben und am 24. September veröffentlicht hat. Es handelt sich um eine der umfangreichsten öffentlich verfügbaren quantitativen Umfragen zur Europawahl 2019.

Die Wahlbeteiligung lag EU-weit bei insgesamt 50,6 % und damit auf dem höchsten Stand seit 1994. 19 Mitgliedstaaten verzeichneten im Vergleich zur Europawahl 2014 einen Anstieg der Wahlbeteiligung, insbesondere Polen, Rumänien, Spanien, Österreich, Ungarn und Deutschland sowie auch die Slowakei und Tschechien, wo die Wahlbeteiligung traditionell sehr niedrig ist. Zurückgegangen ist die Wahlbeteiligung in nur 8 Ländern, allerdings um weniger als 3 Prozentpunkte. In 5 Ländern herrscht Wahlpflicht: Belgien, Bulgarien, Luxemburg, Zypern und Griechenland.

"Die deutliche Steigerung der Wahlbeteiligung bei der Europawahl vom vergangenen Mai zeigt, dass die Menschen, insbesondere die jüngeren, ihre demokratischen Rechte schätzen und glauben, dass die Europäische Union stärker ist, wenn sie gemeinsam auf ihre Anliegen eingeht", sagte David Sassoli, Präsident des Europäischen Parlaments.

Auch der Brexit spielte eine Rolle: 22 % der Befragten gaben an, der anstehende Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU habe ihre Entscheidung beeinflusst, sich an der Wahl zu beteiligen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Wähler*innen bei der Europawahl 2019 auch stärker durch das Gefühl angetrieben wurden, dass es sich beim Wählen um eine Bürgerpflicht handle. Auch die Überzeugung, dass Wahlen etwas verändern können, war stärker vorhanden sowie eine verstärkte Unterstützung der Wähler*innen für die EU. Die wichtigsten Themen im EU-Durchschnitt, die die Wähler*innen zur Beteiligung motiviert hatten, waren Wirtschaft und Wachstum (44 %) sowie der Klimawandel (37 %). Weitere wichtige Motive waren die Themen Menschenrechte und Demokratie (37 %), die Zukunft der EU (36 %) und Migration (34 %). Während die Wirtschaft in 16 Mitgliedstaaten das wichtigste Thema für die Wähler*innen war, führte der Klimawandel in acht Ländern die Liste an.

In Deutschland war der Umweltschutz und die Bekämpfung des Klimawandels das wichtigste Thema (51 %), gefolgt von Menschenrechten und Demokratie (42 %) und der Zukunft der EU (42 %).

"Bei dieser Wahl haben in zunehmender Zahl jüngere, europafreundlichere und engagiertere Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben. Dies hat die Legitimität des Europäischen Parlaments gestärkt, sowie die Abgeordneten, sei es bei ihrer baldigen Abstimmung über die neue Europäische Kommission als auch bei ihrer Pflicht, diese neue Kommission dann während der nächsten fünf Jahre regelmäßig zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Sassoli.

Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 %) in den 28 EU-Staaten sind der Ansicht, dass die EU-Mitgliedschaft ihrem Land genutzt hat, der höchste Wert seit 1983. Mehr als die Hälfte der Europäer*innen (56 %) sind sich auch einig, dass ihre Stimme in der EU zählt, ein Anstieg von sieben Prozentpunkten von Februar bis März 2019 und das positivste Ergebnis für diesen Indikator seit 2002.

An Aufrufe des Europäischen Parlaments, an der Europawahl teilzunehmen, erinnerten sich 44 % der Befragten. Dieser Wert ist am höchsten unter den Befragten, die tatsächlich ihre Stimme abgegeben haben (50 %), aber auch 39 % der Nichtwähler*innen erinnern sich an die Aufrufe des Parlaments. Ein wichtiges Ergebnis der Umfrage ist, dass die gesteigerte Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2019 stärker auf Bürger*innen zurückging, die nicht regelmäßig wählen würden. Der relative Anteil der Befragten hingegen, die angaben, dass sie immer zur Wahl gehen, ist im Vergleich zu 2014 um 6 Punkte gesunken.

Die Umfrageergebnisse zeigen, wie wichtig die Überzeugung der Bürger*innen, dass ihre eigene Stimme in der EU zählt, für ihre Beteiligung an der Europawahl ist.

Hinweis:

Die Umfrage des Europäischen Parlaments nach der Europawahl wurde als Eurobarometer-Umfrage 91.5 durchgeführt. 27464 Befragte aus der allgemeinen Bevölkerung ab 15 Jahren wurden von Kantar für das Europäische Parlament in allen 28 EU-Mitgliedstaaten persönlich befragt. Die Fragen zur Wahl wurden nach Befragten im wahlfähigen Alter gefiltert (18+, 16+ in Österreich und Malta und 17+ in Griechenland).

Die Fragen wurden nach Befragten im Alter von 18+ Jahren gefiltert (außer 16+ in Österreich und Malta, 17+ in Griechenland). Die Befragungen fanden vom 7. bis 26. Juni 2019 statt.

Ein vollständiger Bericht sowie alle Ergebnisse und Datentabellen, die vom Europäischen Parlament veröffentlicht werden, finden Sie unter folgendem Link http://ots.de/V1l4UF

Weitere Informationen

   Studie 
   http://ots.de/6EeGVr
   Zusammenfassung 
   http://ots.de/yHJKUy
   Informationsblatt zu den Ergebnissen für Deutschland 
   http://ots.de/v0rZvz
   Anhang zu den Ergebnissen 
   http://ots.de/UuF7IP

Pressekontakt:

Judit HERCEGFALVI
Pressereferentin | Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in
Deutschland
+ 49 (0)30 2280 1080
+ 49 (0)177 323 5202
judit.hercegfalvi@ep.europa.eu
@EPinDeutschland

Philipp BAUER
Pressereferent | Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in
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+ 49 (0)30 2280 1025
+ 49 (0)176 459 11952
philipp.bauer@ep.europa.eu
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Thilo KUNZEMANN
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