Keine Kita-Fachkräfte, keine Kita-Plätze, keine Chance: FRÖBEL zum Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes
Die Ergebnisse der Befragung von über 1.000 Fachkräften decken sich mit den Erfahrungen beim deutschlandweit aktiven Kita-Träger FRÖBEL: Noch immer fehlen Kita-Plätze und Fachkräfte in zahlreichen Ballungsgebieten.
Berlin, 13. Juni 2022. Mehr als zwei Drittel der Kita-Fachkräfte in Deutschland sind der Meinung, dass es in ihrer Region zu wenig Betreuungsplätze gibt – das ist ein zentrales Ergebnis des heute veröffentlichten Kita-Berichts des Paritätischen Gesamtverbandes. In Großstädten liegt dieser Wert sogar bei rund 80 Prozent.
Für den bundesweit aktiven Kita-Träger FRÖBEL kommt dieser Befund wenig überraschend: „Insbesondere in Ballungsräumen ist der Platzmangel für unsere Kita-Leitungen noch allgegenwärtig. Damit die Wartelisten hier endlich kürzer werden, braucht es weiterhin viel Engagement für den Kita-Ausbau. Und zwar von Bund, Ländern und Kommunen“ sagt FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker.
Der Fachkräfte-Mangel verschärft die Platzknappheit zusätzlich: Fehlendes Personal führt dem Bericht zufolge in jeder zweiten Kita bundesweit dazu, dass weniger Plätze angeboten werden können als möglich wäre. „Gut qualifizierte Mitarbeitende zu finden, wird auch in den Großstädten immer schwieriger. Oftmals sind Neueinstellungen für die regionale Kita-Landschaft auch ein Nullsummenspiel, weil neue Beschäftigte Einrichtungen anderer Träger verlassen“ sagt Stefan Spieker. „Keine Kita-Fachkräfte bedeutet deshalb auch keine neuen Kita-Plätze. Und das bedeutet keine Chance für Kinder, die im Kampf um knappe Plätze zurück bleiben. Obwohl die Zahl der Kita-Kinder im letzten Jahr insgesamt gestiegen ist, nahmen prozentual gesehen bereits weniger Familien einen Platz in Anspruch als noch 2020. Gemeinsam müssen wir deshalb alles daran setzen, dass jedes Kind in Deutschland von Anfang an bestmöglich gefördert werden kann. Freie Träger könnten stärker in die praxisintegrierte Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern einbezogen werden. Die Zahl der angebotenen Fachschulplätze muss zudem deutlich vergrößert werden. Auch die Verstetigung und Ausweitung von landes- und bundesweiten Fachkräfteinitiativen für den Kita-Bereich können dabei helfen, mehr Menschen eine berufliche Zukunft in der Kindertagesbetreuung zu ermöglichen.“
Den Kita-Bericht 2022 des Paritätischen Gesamtverbandes gibt es hier zum Download: www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/kitabericht-2022
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