Der Smart-Meter-Rollout: Was Verbraucher ab 2025 wissen müssen
München (ots)
- Smart-Meter-Rollout als wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende in Deutschland
- Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von neuen innovativen Tarifen
- Smart Meter machen den heimischen Stromverbrauch transparent und leichter verständlich
Ab dem 1. Januar 2025 soll der gesetzliche Smart-Meter-Rollout deutlich an Tempo gewinnen. Was dahinter steckt, wer einen Smart Meter bekommt, was es für die Menschen bedeutet und welche Chancen sich daraus ergeben, erklärt E.ON Energie Deutschland.
Was ist ein Smart Meter?
Smart Meter (oder auch iMSys genannt) sind digitale Stromzähler mit einer Kommunikationseinheit, dem sogenannten Smart Meter Gateway. Über diesen werden die Zählerstände automatisch an den Energieversorger und zuständigen Netz- bzw. Messstellenbetreiber übertragen. Der Stromverbrauch muss also nicht mehr manuell abgelesen werden.
Die gesetzliche Grundlage für den Rollout
Während in Ländern wie Schweden, Dänemark oder Italien fast jeder Haushalt einen Smart Meter hat, hinkt Deutschland hinterher. Hierzulande sind noch in weniger als fünf Prozent aller Haushalte intelligente Zähler verbaut. Ab dem 1. Januar 2025 soll der Smart Meter Rollout deutlich mehr Fahrt aufnehmen. Grundlage ist das vom Gesetzgeber im Mai 2023 verabschiedete Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende.
Welche Vorteile bietet ein Smart Meter?
Smart Meter machen den eigenen Stromverbrauch transparent und leichter verständlich, weil er etwa für bestimmte Zeiträume oder im Tagesverlauf nachvollzogen werden kann. Damit helfen sie beim Energiesparen, unterstützen einen bewussteren Umgang mit Energie und erhöhen die Energieeffizienz. Weil der Verbrauch automatisch abgelesen wird, kann der Abschlag passgenau dem Verbrauchsverhalten angepasst werden. Damit lassen sich etwa Nachzahlungen in der Jahresrechnung vermeiden. Ein weiterer Vorteil: Innovative Energietarife wie dynamische oder zeitvariable Tarife werden erst durch ein intelligentes Messsystem nutzbar. Damit können Verbraucherinnen und Verbrauchern unmittelbar von der Energiewende profitieren und Energie beispielsweise dann nutzen, wenn sie besonders günstig ist.
Wer bekommt einen Smart Meter?
Das aktuell geltende Gesetz sieht ab 1. Januar 2025 den verpflichtenden Rollout von Smart-Metern für Verbraucher ab 6.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, Erzeuger ab 7 kW installierter Leistung sowie für den Einsatz steuerbarer Verbrauchseinrichtungen vor. Diese Rollout-Phase soll bis Ende 2030 zu mindestens 95 Prozent abgeschlossen sein. Zusätzlich können Verbraucher unter 6.000 kWh/Jahr bzw. Erzeuger unter 7 kW installierter Leistung den Smart Meter freiwillig auch bereits ab 1. Januar 2025 verlangen. Das ist der sogenannte "Zählerwechsel auf Kundenwunsch" (ZaK). Der Messstellenbetreiber - meist ist dies der örtliche Netzbetreiber - muss diesem Wunsch binnen vier Monaten nachkommen. Für Großverbraucher (über 100.000 kWh/Jahr) und Großerzeuger (über 100 kW installierte Leistung) ist eine Einbaupflicht ab 2028 vorgesehen.
Der Einbau des Smart Meters dauert etwa eine Stunde und wird von einer Fachperson durchgeführt, die das alte Gerät aus- und das neue direkt einbaut.
Wie viel kostet der Smart Meter?
Die Kosten für die Nutzung und den Betrieb eines Smart Meters sind gesetzlich gedeckelt. Wo diese Preisgrenze liegt, richtet sich nach dem Energieverbrauch bzw. der installierten Erzeugungsleistung. Derzeit sind das:
- 20 Euro pro Jahr bei Pflichteinbau eines iMSys bei einem Jahresenergieverbrauch bis 10.000 kWh oder installierten Erzeugungskapazitäten bis max. 15kW
- 50 Euro pro Jahr bei Pflichteinbau aufgrund einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung gem. §14a EnWG (z. B. Wärmepumpe, Wallbox, Batterie, Klimaanlage), einem Jahresenergieverbrauch von bis zu 20.000 kWh oder installierten Erzeugungskapazitäten bis max. 25 kW
- 80 Euro pro Jahr bei installierten Erzeugungskapazitäten über 25kW
- 90 Euro pro Jahr bei einem Jahresenergieverbrauch zwischen 20.000 kWh und 50.000 kWh
- 120 Euro pro Jahr bei einem Jahresenergieverbrauch über 50.000 kWh
- 30 Euro einmaliges Entgelt bei freiwilligem Einbau eines iMSys (Zählerwechsel auf Kundenwunsch) zzgl. der oben aufgeführten jährlichen Kosten
Fazit: Smart Meter als Rückgrat der Energiewende
Der Smart-Meter-Rollout ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende in Deutschland. Denn intelligente Messsysteme sind die Voraussetzung, damit Verbraucherinnen und Verbraucher in vollem Umfang von innovativen neuen Tarifangeboten wie etwa dynamischen oder flexiblen Tarifen profitieren können. Gleichzeitig sorgen Smart Meter dafür, dass die Einspeisung von Strom (z. B. wenn eine Photovoltaikanlage vorhanden ist) besser gemanagt werden kann und steuerbare Verbrauchseinrichtungen im Haushalt - wie etwa Wärmepumpen, Wallboxen oder Batteriespeicher - intelligenter in das Energiesystem integriert werden können.
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