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Unfall im Delfinarium Münster knapp verhindert - Strafanzeige gegen Zoo

Münster/Hagen (ots)

Während der Nachmittags-Vorstellung im Delfinarium Münster kam es am Sonntag beinah zu einem folgeschweren Unfall. Während die rund vier Zentner schweren Großen Tümmler Bälle aus dem Wasser katapultierten und hohe Sprünge absolvierten, war ein Kleinkind zum Beckenrand gelaufen und drohte in das Wasser zu fallen. Eine Aufsichtsperson konnte nach einem 20-Meter-Sprint das Kind gerade noch vom Beckenrand fischen, bevor es hineinfallen konnte.

Das 10 x 20 Meter große Becken ist nur mit einem Seil gesichert, dass von Kindern unterlaufen werden kann. Während der Vorstellung befanden sich auch sechs Mitarbeiter des Hagener Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) im Delfinarium. WDSF-Vorsitzender Ortmüller: "Das Kind ist vermutlich knapp mit dem Leben davon gekommen. Wäre es in das Becken gefallen, hätte es von den großen Delfinen bei den Sprüngen, wenn auch unbeabsichtigt, erschlagen werden können." Das WDSF hatte mit dem Delfinschützer Andreas Morlok kurz vor der Veranstaltung noch vor dem Allwetterzoo gegen die nichtartgerechte Haltung der Delfine im Delfinarium protestiert. Die Polizei bestätigte den friedlichen Verlauf der Demonstration.

   Die Vorstellung lief während des Vorfalls mit dem Kleinkind 
weiter. Andrea Kowski vom Delfinarium bestätigte gegenüber der 
Münsterschen Zeitung den Zwischenfall 
( http://www.presseportal.de/go2/Muensterzeitung ). Der Zeitung 
erläuterte sie, dass "es immer wieder einmal vorkomme, dass Eltern 
ihre Kinder während der Vorstellung nicht richtig im Griff hätten." 
Passiert sei jedoch noch nie etwas, das Seil reiche zur Sicherung 
völlig aus.

Das WDSF stellte jetzt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster und informierte das Umweltamt Münster über die "unzureichenden und gefährlichen Sicherheitsvorkehrungen im Delfinarium des Allwetterzoos". Ortmüller: "Delfine sind keine Schmusetiere sondern Wildtiere, die ihre Show-Mätzchen auch nur machen müssen, damit sie Futter bekommen. In Münster und auch im Tiergarten Nürnberg gibt es so gut wie keine Absperrung am Beckenrand. Solche Vorfälle können auch tödlich enden."

Pressekontakt:

Jürgen Ortmüller
WDSF 0172/876 2002

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