Wasserstoff-Netzausbau: Bürokratie darf Energiewende nicht blockieren
Berlin (ots)
Mit dem gestrigen Tag endete das Konsultationsverfahren der Bundesnetzagentur für die Festlegung "Fahrpläne für die Umstellung der Netzinfrastruktur auf die vollständige Versorgung der Anschlussnehmer mit Wasserstoff" (FAUNA). Dabei werden Anforderungen an Verteilnetzbetreiber festgelegt, wenn diese im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung Wasserstoffnetze einrichten wollen. Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbands Zukunft Gas, sieht in den bisherigen Bestrebungen der BNetzA erhebliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die bürokratischen Hürden und die Umsetzbarkeit für Netzbetreiber:
"Die Anforderungen, die die Bundesnetzagentur im Rahmen der Wasserstofffahrpläne an die Netzbetreiber stellen will, sind aus unserer Sicht zu komplex und in vielen Fällen nicht leistbar. Es besteht die Gefahr, dass durch die eng gefassten Vorgaben der Wasserstoffnetzausbau nicht gefördert, sondern im Gegenteil gehemmt wird. Die bürokratische Last dürfte dazu führen, dass dringend benötigte Investitionen verzögert werden und der Wasserstoffhochlauf weiter ins Stocken gerät.
Eine erfolgreiche Transformation der Gasverteilnetze erfordert eine Betrachtung aller Kundengruppen: Die Gasverteilnetze versorgen eben nicht nur rund 20 Millionen Haushalte, sondern auch etwa 1,8 Millionen mittelständische Betriebe sowie die verarbeitende Industrie. Auch für die Nah- und Fernwärmeversorgung, die künftig durch KWK-Anlagen mit Wasserstoff, seinen Derivaten oder Biomethan erfolgen wird, spielen die Gasverteil-netze eine zentrale Rolle. Die Regulierung darf nicht zum Hemmschuh der wirtschaftlichen Entwicklung werden.
Der derzeitige Rechtsrahmen, insbesondere das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Kommunale Wärmeplanung, reicht nicht aus, um die Umstellung der Gasverteilnetze für alle Kundengruppen zu ermöglichen. Als Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft fordern wir daher eine praxisnahe Anpassung der Vorgaben, um die Rolle der Verteilnetze insbesondere auch als Rückgrat der mittelständischen Wirtschaft nicht zu gefährden."
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