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Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober: RheumaPreis an drei Berufstätige mit Rheuma verliehen

Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober: RheumaPreis an drei Berufstätige mit Rheuma verliehen
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Berlin (ots)

Große Auszeichnung am 12. Oktober - dem Welt-Rheuma-Tag - für drei Berufstätige mit Rheuma: Bei einer feierlichen Preisverleihung in Berlin erhielten Bettina Wittmann, Lisa Nysen und Benedikt Ziegler den RheumaPreis 2015 für ihren beispielhaften Weg, mit ihrer Erkrankung im Arbeitsleben umzugehen und ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Mit ihnen wurden ihre Arbeitgeber von der Eisengießerei Dossmann GmbH und der Spedition Meyer logistics GmbH gewürdigt, die besonderes Engagement für Arbeitnehmer mit Rheuma bewiesen hatten.

Der Schirmherr für den RheumaPreis 2015, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, würdigte die Leistung der Prämierten, die ihren Arbeitsalltag mit chronischer Erkrankung vorbildlich meistern: "Die Preisträger geben ein herausragendes Beispiel dafür, dass eine rheumatische Erkrankung kein Hindernis sein muss, um weiter im Beruf zu bleiben. Ich hoffe, dass die ermutigenden Beispiele viele Nachahmer finden."

Blickwinkel verändern - Potenziale in den Mittelpunkt stellen

Die Arbeitsfähigkeit von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma zu erhalten ist - gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels - eine dringliche gesellschaftliche Aufgabe. Die Initiative RheumaPreis, bei der sich zwölf Organisationen und eine Patientenvertreterin engagieren, macht daher seit 2009 mit der Verleihung des RheumaPreises vorbildliche Beispiele beruflicher Eingliederung von Menschen mit Rheuma öffentlich, um Anregung zum Nachahmen zu geben. In diesem Jahr stand die Preisverleihung unter dem Motto: "Blickwinkel verändern - Umgang mit chronisch erkrankten Menschen neu denken". Prof. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga und Partnerin der Initiative RheumaPreis, erläuterte dazu: "Es gilt in der Arbeitswelt die Fähigkeiten und das Potenzial von Menschen mit Rheuma in den Mittelpunkt zu stellen, anstelle von möglichen Einschränkungen".

Um ein Umdenken beim Thema Rheuma in der Arbeitswelt anzustoßen, hat die Initiative RheumaPreis im Rahmen der Preisverleihung einen "Call to Action" formuliert, der Politiker, Unternehmer, Mediziner und weitere Akteure im Gesundheitswesen dazu aufruft, die Bedingungen für Menschen mit Rheuma in der Arbeitswelt zu verbessern. Der Aufruf beinhaltet zehn konkrete Forderungen für Maßnahmen, die Arbeitnehmer mit Rheuma dabei unterstützen können, erfolgreich berufstätig zu sein. Dr. Patrick Horber, Geschäftsführer des BioPharma-Unternehmens AbbVie Deutschland, das sich ebenfalls bei der Initiative RheumaPreis engagiert, erklärte: "In unserem Unternehmen haben wir zum Beispiel ein Programm gestartet, das speziell Menschen mit chronischen Erkrankungen ermöglicht, über ein Praktikum ihren beruflichen Weg zu finden. Unsere Erfahrungen sind bisher durchweg positiv."

Auch die RheumaPreis-Träger und ihre Arbeitgeber haben mit ihrer partnerschaftlichen Zusammenarbeit gute Erfahrungen gemacht. Mit ihrer Herangehensweise, passende Lösungen für auftretende Herausforderungen zu entwickeln, haben sie die RheumaPreis-Jury beeindruckt:

Preisträgerin Bettina Wittmann, Kaufm. Angestellte im Controlling, Dossmann GmbH

Nach dem Motto "Ich beherrsche die Krankheit, nicht die Krankheit mich", gestaltet Preisträgerin Bettina Wittmann ihr Leben - privat und auch beruflich. Die an rheumatoider Arthritis erkrankte 37-Jährige ist als Mitarbeiterin im Controlling der Dossmann GmbH tätig. Dort engagiert sie sich über ihren Arbeitsbereich hinaus als Mitglied im Wirtschaftsausschuss, Betriebsrätin und Schwerbehindertenvertretung für ihre Firma. Geschäftsführer Friedrich Dossmann schätzt ihren Einsatz und ihre Willenstärke: "Frau Wittmann engagiert sich über die Maßen für unser Unternehmen und ist eine große Bereicherung für uns." Um ihr den Arbeitsalltag mit chronischer Erkrankung zu erleichtern, bietet ihr die Firma unter anderem eine nach ihrem Bedarf angepasste Ausstattung wie eine teilbare Computertastatur, einen leicht bedienbarem Wasserhahn im Waschraum und eine zweite Stechuhr, die lange Wege verkürzt. "Dies ist ein großes Lob für meinen Arbeitgeber wert", findet Bettina Wittmann.

Preisträgerin Lisa Nysen, Sachbearbeiterin in der Personalverwaltung, Meyer logistics GmbH

Schon am ersten Tag ihrer Ausbildung hat Lisa Nysen dem Personalverantwortlichen berichtet, dass sie an rheumatoider Arthritis erkrankt ist. Ihre Offenheit hat die 23-Jährige seitdem nicht bereut. Ihr Arbeitgeber, die Meyer logistics GmbH, unterstützt sie gezielt durch ein eigens für sie eingerichtetes Büro mit Spezialausstattung wie Bildschirmen mit Schwenkarmen und einer Kuvertiermaschine. Lisa Nysen trägt wiederum mit eigenen Ideen zu einer guten Büroorganisation bei, wovon auch andere profitieren: "Bedingt durch ihre rheumatischen Beschwerden ist Frau Nysen immer motiviert, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und zu optimieren", so ihre Vorgesetzte Karin Weege. "Das ist ein Gewinn für die gesamte Abteilung." Nach einer Weiterbildung zur Ausbilderin will Lisa Nysen sich in Zukunft um Nachwuchskräfte der Firma kümmern. Die Preisträgerin hofft, dass "positive Beispiele beruflicher Eingliederung Schule machen und in Zukunft mehr Menschen mit Rheuma eingestellt werden".

Preisträger Benedikt Ziegler, selbständiger Fotograf und Fotodesign-Student

Einen sicheren und ruhigen Bürojob empfahl die Arbeitsagentur Benedikt Ziegler, der schon als Kind an Rheuma erkrankt war. Doch der heute 25-Jährige entschloss sich nach dem Abitur für seine Leidenschaft, die Fotografie. Nach einem Praktikum bei einem Fotografen studiert er heute im achten Semester Fotodesign und meistert nebenbei trotz körperlicher Einschränkungen seine Arbeit als freischaffender Fotograf. Seine Bachelor-Arbeit möchte er dem Thema "Kinder- und Jugendrheuma in Deutschland widmen. "Mit meiner Fotoreportage möchte ich der Öffentlichkeit zeigen, was Rheuma bedeutet, und außerdem, dass auch mit Krankheit Erfolg und Karriere möglich sind", sagt Preisträger Benedikt Ziegler. Sein Mut, trotz seiner Einschränkung einen körperlich fordernden Job zu wählen und seine pragmatische Art, mit der Erkrankung im Arbeitsalltag umzugehen, überzeugte auch die RheumaPreis-Jury.

Der RheumaPreis wird im kommenden Jahr erneut ausgeschrieben. Informationen und Bewerbungsunterlagen sind ab Januar 2016 erhältlich unter www.rheumapreis.de

Mitglieder der Initiative RheumaPreis: 
- AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG 
- Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren 
  (AGRZ) in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 
- Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V. (BDRh e. V.) 
- Kerstin Bleuel, Patientenvertreterin -	Bundesarbeitsgemeinschaft   
  der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) 
- Deutsche Kinderrheuma-Stiftung 
- Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. 
- Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) e.V. 
- Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V. 
- Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) 
- Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft  e. V. 
- Rheuma-Liga Hessen e. V. 
- Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) e.V.

Pressekontakt:

Organisationsbüro RheumaPreis
c/o Weber Shandwick
Anja Pottebaum
Tel: 069 - 913 043 - 24
E-Mail: apottebaum@webershandwick.com

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