Aktionsgemeinschaft Privates Denkmaleigentum
Länder müssen stärker in den Erhalt des kulturellen Erbes investieren
Berlin (ots)
Bisher ist das kontinuierliche Engagement privater Denkmaleigentümer der bedeutendste Beitrag zum Erhalt unseres baulichen Kulturerbes. Denn etwa 80% aller Baudenkmäler in Deutschland befinden sich in privater Hand. Doch wegen der denkmalgerechten Mehrkosten ist für viele Bauherren eine dringend notwendige Sanierung ihres Kulturguts erst machbar, wenn sich Bund oder Land mit einem Zuschuss an den Erhaltungsmaßnahmen beteiligen. Nur bei der Frage, ob überhaupt Landesmittel zur Verfügung stehen, erhält man in vielen Bundesländern eine resignierende Antwort. Die finanzielle Ausstattung der Denkmalförderung ist in den meisten Ländern viel zu gering.
Beispielsweise hat die Landesregierung von Brandenburg jahrelang eine Förderung von privaten Dankmalrenovierungen im Landeshaushalt überhaupt nicht vorgesehen. Von 2004 bis 2014 gab es in Brandenburg lediglich die Kofinanzierung zum Bundesprogramm für national bedeutende Baudenkmäler. Doch eine finanzielle Unterstützung für die Substanzerhaltung der rund 13.000 Baudenkmäler in Brandenburg, die nicht zu den "top ten" gehören, gab es nicht. Erst im Frühjahr dieses Jahres wurde endlich wieder ein sehr kleines Förderbudget für die Denkmalpflege im Landeshaushalt eingerichtet.
Umso mehr sind deshalb gerade am deutschlandweiten Denkmaltag private Initiativen zu würdigen, die mit vorbildlichem Engagement unser bauliches Kulturerbe erhalten oder sogar retten.
Ein herausragendes Beispiel ist Schloss Ulrichshusen. Mit unermüdlichem Einsatz hat ein Privatmann in Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit seiner Frau ein 1987 ausgebranntes Renaissance-Schloss nicht nur wiederaufgebaut, sondern vieles mehr geschaffen: Schloss Ulrichshusen und seine historische Hofanlage ist inzwischen zum Mittelpunkt der Festspiele Mecklenburg - Vorpommern geworden. Innerhalb von rund 10 Jahren investierte der Eigentümer mehrere Millionen Euro, von denen viele Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen der Region profitierten. In Schlosshotel, Tagungszentrum und Gastronomie wurden rund 50 Arbeitsplätze geschaffen. Am Tag des offenen Denkmals ist das Gelände der Schloss- und Hofanlage für interessierte Besucher frei zugänglich.
Die Aktionsgemeinschaft Privates Denkmaleigentum (APD) vertritt die Interessen der privaten Denkmaleigentümer gegenüber Regierung und Parlament im Bund und Ländern in Fragen des Denkmalschutzrechtes.
Fotos von Schloss Ulrichshusen können auf Wunsch gerne zur Verfügung gestellt werden.
Pressekontakt:
Hubertus v. Dallwitz
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