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BDP-Pressemitteilung zum Welt-Menopause-Tag 2024

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Pressemitteilung zum Internationalen Menopause-Tag 2024

Immer noch ein Tabu – im Kontext der Arbeit wird die Menopause zu oft einfach ignoriert, mit gravierenden Folgen für Betroffene und Wirtschaft

Am heutigen Welt-Menopause-Tag debattiert das Parlament im Deutschen Bundestag nach Einreichung eines Antrags der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Wechseljahre der Frau – Für eine nationale Menopausen-Strategie nach internationalem Vorbild“ das Thema. Die Unionsfraktion will sich für eine gesamtgesellschaftliche Menopausen-Strategie starkmachen. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) begrüßt diesen Vorstoß ausdrücklich und betont die Notwendigkeit eines zeitgemäßen Umgangs mit dieser Phase im Leben aller Frauen.

Berlin, 18.10.2024: Rund neun Millionen Frauen zwischen 40 und 55 Jahren befinden sich in Deutschland aktuell in den Wechseljahren. Wechseljahre und Menopause läuten einen neuen Abschnitt mit vielfältigen physischen, psychischen und sozialen Veränderungen im Leben von Frauen ein und haben eine Reihe von gesundheitlichen Auswirkungen wie beispielsweise Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, eine erhöhte Reizbarkeit aber auch langfristigere Folgen wie Osteoporose und kardiovaskuläre Risiken. Aufklärung gibt es kaum. Und viele Betroffene fühlen sich stigmatisiert.

Die erste bundesweite Befragung von Frauen über Wechseljahresbeschwerden (MenoSupport, HWR,2023) zeigt deutlich das Ausmaß der Problematik für betroffene Frauen, besonders im Arbeitskontext. 10 Prozent der Befragten mit Beschwerden wollen früher in Rente gehen oder sind es bereits, bei den über 55-Jährigen sind es sogar fast 20 %. Und das zu einer Zeit in ihrem Leben, in dem sie selbst, aber auch die Unternehmen, von der langjährigen Berufserfahrung sowie dem erworbenen fachspezifischen Wissen enorm profitieren könnten.

Der Ausfall dieser dringend benötigten Arbeitskräfte hat nicht nur gravierende Auswirkungen für die Betroffenen selbst, sondern gerade auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ganz besonders vor dem Hintergrund eines sich immer weiter verschärfenden Arbeitskräftemangels.

Dennoch ist das Thema Frauengesundheit im Kontext des betrieblichen Gesundheitsmanagements immer noch ein Tabuthema und bleibt weitgehend unberücksichtigt. Es ist höchste Zeit, dies zu ändern und ein neues Bild im Umgang mit Frauen in den Wechseljahren und der Menopause zu schaffen. Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass es auch anders geht und eine Strategie der Unterstützung und Anpassung der Arbeitsplätze, wie beispielsweise flexible Arbeitszeitmodelle oder auch gesundheitsorientierte Ernährungs- und Bewegungsangebote, Frauen dabei helfen kann, ihr volles Potenzial für sich selbst sowie auch ihre Arbeitgebenden auszuschöpfen.

Der BDP unterstützt die Forderung der CDU/CSU-Fraktion vollumfänglich, das Thema Wechseljahre / Menopause in das betriebliche Gesundheitsmanagement aufzunehmen und Arbeitgebende dafür zu sensibilisieren, die Arbeitsbedingungen entsprechend anzupassen. Im Anschluss an die Parlamentsdebatte geht der Antrag zur weiteren Beratung, unter Federführung des Gesundheitsausschusses, an die Ausschüsse im Bundestag. Mit Blick auf die notwendige Entstigmatisierung und die Verbesserung der Frauengesundheit richtet der Verband einen deutlichen Appell in Richtung Politik, das Thema ernst zu nehmen und eine nationale Menopausen-Strategie auf den Weg zu bringen.

Ihre Ansprechpartnerin:

Bettina Genée

Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Fon: +49176 58868222

Mail: presse@bdp-verband.de

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen Interessen der niedergelassenen, selbständigen und angestellten/ beamteten Psychologinnen und Psychologen aus allen Tätigkeitsbereichen. Als der anerkannte Berufs- und Fachverband der Psychologinnen und Psychologen ist der BDP Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der BDP wurde vor über 75 Jahren am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören dem Verband rund 11.000 Mitglieder an.

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