Dämpfer für die Verkehrswende: ACV sieht frühzeitiges Auslaufen der Umweltprämie für E-Autos als falsches Signal
Köln (ots)
Hochlauf der Elektromobilität wird eingedämpft. ACV fordert Rechtssicherheit für Käuferinnen und Käufer von Elektrofahrzeugen.
Zum 1. Januar 2024 stehen Privatkunden noch 3.000 EUR Umweltprämie für den Kauf eines Elektrofahrzeugs zur Verfügung. Der Förderbetrag sinkt damit um weitere 1.500 EUR und wird nur noch für Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von bis zu 45.000 EUR gewährt. Eigentlich sollte diese Regelung für das gesamte Jahr 2024 gelten. Im Zuge der Haushaltskrise des Bundes soll die staatliche Förderprämie für den Kauf rein elektrischer Fahrzeuge nun jedoch früher auslaufen als geplant.
Der ACV Automobil-Club Verkehr hält diese Entscheidung verkehrspolitisch für ein falsches Signal. ACV Geschäftsführer Holger Küster: "Um die Verkehrswende voranzutreiben, braucht es auch unterstützende Rahmenbedingungen aus der Politik. Die Umweltprämie auslaufen zu lassen, ist ein Dämpfer für den Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland."
Noch vor kurzem hat die Bundesregierung beim Autogipfel im Kanzleramt das Ziel bekräftigt, bis 2030 rund 15 Millionen E-Autos auf den Straßen haben zu wollen. Mit dem vorzeitigen Auslauf der Prämien fehlt nun jedoch ein entscheidender Kaufanreiz für die Verbraucher: "Dass die Umweltprämie eine effektive Fördermaßnahme für den Kauf von Elektrofahrzeugen ist, haben die letzten Jahre gezeigt. Umso unverständlicher, dass die Regierung vorzeitig auf die Prämie verzichten will, während immer mehr alltagstaugliche und bezahlbare Modelle auf den Markt kommen. So beraubt man sich der Möglichkeit, die Umweltprämie als Beschleuniger für die dringend benötigten großen Sprünge bei den Zulassungszahlen für E-Autos zu nutzen", ergänzt Küster.
Schon aktuell lässt sich bei den Verbrauchern eine Zurückhaltung beim Kauf von Elektrofahrzeugen erkennen: So verzeichneten die Zulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge laut Kraftfahrt-Bundesamt im November 2023 ein Minus von 22,5 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, als die Käufe noch deutlich höher subventioniert wurden. Auch Hybrid-Fahrzeuge und vor allem die Plug-in-Hybride mussten seitdem teils deutliche Einbußen hinnehmen, während die reinen Benziner ein Plus von 12,5 Prozent verbuchten.
Die Entscheidung, die Umweltprämie vorzeitig auslaufen zu lassen, sorgt nun zusätzlich für Verunsicherung bei Käuferinnen und Käufern von Elektroautos, da die Auszahlung der Prämie aktuell an das Zulassungsdatum des Fahrzeugs gekoppelt ist. Aufgrund derzeit längerer Lieferzeiten ist dieses jedoch oft ungewiss. ACV Geschäftsführer Holger Küster: "Damit sich Verbraucher bei der Unterschrift des Kaufvertrags sicher sein können, die Prämie noch zu erhalten, muss die Bundesregierung umgehend das Kaufdatum zum Kriterium für den Erhalt des Bonus machen."
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