Straubinger Tagblatt: Euro-Kurs nach Fed-Entscheid: Ein Zinsschritt mit Risiken
Straubing (ots)
Die Gemeinschaftswährung hat schon kurz nach Bekanntgabe des US-Notenbankbeschlusses kräftig nachgegeben und bewegt sich beschleunigt in Richtung Eins-zu-eins-Parität gegenüber dem Dollar. Wer sich aufgrund dieser Entwicklung die Hände reibt, weil dadurch die Waren aus dem Euro-Raum in den USA billiger werden und damit die europäische Wirtschaft profitieren könnte, der übersieht, welche schwerwiegenden Folgen dies haben kann.
Diese Folgen können dann eintreten, wenn sich durch den starken Dollar die US-Handelsbilanz gegenüber Europa weiter verschlechtert, wenn also europäische Erzeugnisse in den USA die einheimischen Produkte vom Markt drängen. Dann spätestens ist damit zu rechnen, dass Donald Trump wahrmacht, was er im Wahlkampf stets betont hat und was er nach der Wahl angedeutet hat: dass er Maßnahmen ergreift, die ausländischen Herstellern das Geschäft in den USA erschweren, sei es durch Einführung oder Erhöhung von Zöllen oder anderen handelspolitischen Beschränkungen. Das wäre dann der Beginn einer protektionistischen Spirale, an deren Ende alle am internationalen Handel Beteiligten verlieren würden, Deutschland als größter europäischer Handelspartner der USA besonders viel.
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