EZB - Keine Angst vor Inflation
Straubing (ots)
Man sollte nämlich schon zu ergründen versuchen, ob es sich bei den derzeit steigenden Preisen um eine strukturelle Inflation handelt oder ob sie nur durch vorübergehende Entwicklungen ausgelöst wird. Und vieles spricht dafür, dass derzeit Letzteres der Fall ist. Denn vieles deutet darauf hin, dass verschiedene Faktoren, von der Pandemie bis zu dem im Suez-Kanal steckengebliebenen Container-Riesen und den damit verbundenen Störungen im Warenverkehr, für einen Teil der Preissteigerungen verantwortlich sind. Faktoren, die doch mehr vorübergehender denn struktureller Natur sind. Das gilt für Baumaterialien ebenso wie für einzelne Nahrungsmittel oder elektronische Bauteile, möglicherweise auch für den Ölpreis.
Aus diesen Gründen nun wäre es nicht sehr sinnvoll, wenn die EZB mit Zinssteigerungen darauf reagieren würde und damit die wiederauflebende Konjunktur in Europa im Zuge der sich abschwächenden Pandemie gefährden würde. Zumal es sich, von Ausnahmen abgesehen, derzeit nicht um einen drastischen Preisanstieg handelt. Was einige vielleicht als eine unzulässige Aufweichung der Notenbank-Politik ansehen mögen, kann man aber auch als Politik der ruhigen Hand begreifen. Und eine solche jetzt zu betreiben, ist sicher nicht falsch.
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