Die Union muss zurück ins Leben finden
Straubing (ots)
Aber echte Identitätssuche sieht doch anders aus, als die eigene Neuerfindung mit Blick auf schnelle Akzeptanz durch den anderen. Sie ist mühsam und langwierig, verbunden mit Schmerzen und Häutungen, die dann mit etwas Glück zu neuem Leben und echter Akzeptanz führen. (...) Der Eindruck, dass sich die Union zurzeit in der eigenen Nabelschau verliert und so die Bürgerinnen und Bürger gar nicht wirklich neu ansprechen kann, geht nicht so recht weg. Von Tilman Kuban, dem einflussreichen Chef der Jungen Union, bis Friedrich Merz: Ihre Reden sind allzu oft Anhäufungen von Worthülsen und dahingesagten leicht eingängigen Formulierungen, die beim genauen Hinhören leer und bedeutungslos erscheinen. Ein lautstarkes Agieren, ein Buhlen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler, wo doch im neuen Jahr gerade wieder Landtagswahlen vor der Tür stehen. Das ist verständlich, aber eher Ausdruck der eigenen Krise als nach außen gerichtete Hilfe, echte politische Krisen wirklich zu bewältigen. (...) Nur wenn es der Union gelingt, die Alltagswirklichkeit wieder so glaubhaft in den Blick zu nehmen, dass Menschen sich in ihrer Lebenswirklichkeit angesprochen fühlen, hat sie eine echte Zukunftschance.
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