Der Partner als Täter
Straubing (ots)
Schon die offiziellen Zahlen, die das Bundeskriminalamt vorgestellt hat, sind erschütternd. Daran ändert der leichte Rückgang im vergangenen Jahr nichts: Mehr als 143 000 Fälle von Partnerschaftsgewalt wurden registriert, bei 80,3 Prozent der Taten waren Frauen die Opfer, 113 wurden von ihrem aktuellen oder Ex-Partner getötet. Die Dunkelziffer bei diesen Delikten liegt sehr viel höher. Besonders die Zeiten der Corona-Lockdowns mit geschlossenen Restaurants, Cafés, Kinos und Fitnessstudios kamen für viele der Hölle in den eigenen vier Wänden gleich. (...) Für die Behörden ist die Sache erledigt, wenn Opfer keine Anzeige erstatten, sondern angeben, bloß gestürzt zu sein. Doch viele Menschen bekommen mit, was los ist. Sie hören die Schreie, sehen die Hämatome. Und tun nichts. Das muss sich ändern. Neben Plätzen in Frauenhäusern muss es mehr Beratung und Prävention und somit auch Therapieprogramme für Täter geben. In der Integrations- und Erziehungsarbeit muss mit größerem Nachdruck deutlich gemacht werden, dass für Gewalt in der Beziehung und frauenfeindliche Rollenbilder kein Platz ist in Deutschland.
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