Strafzölle
Straubing (ots)
(...) Leider aber ist eine solche Konfliktlösung gerade in diesem Fall äußerst schwierig. Denn die handelspolitische Seite der Medaille wird überlagert von verschiedenen politischen Interessen, die nicht so leicht auf einen Nenner zu bringen sind. Sie beginnen im eigenen Haus, nämlich in der EU selbst. Hier ist die Meinung beileibe nicht einhellig. Während nämlich Frankreich den Zollerhöhungen positiv gegenübersteht, ist man in Deutschland zu Recht skeptisch. Denn Deutschland wäre bei einem sich ausweitenden Handelskrieg aufgrund seiner hohen Exporte nach China wesentlich verwundbarer als der linksrheinische Nachbar. Und über allem schwebt die geopolitische Problematik der Systemkonkurrenz. Denn das autokratische China strebt mit aller Macht um mehr Einfluss im globalen Maßstab, einem Unterfangen, dem der demokratisch geprägt Westen entgegenzuwirken versucht. Indem er beispielsweise versucht, seine Abhängigkeit von China bei einer Reihe von Produkten zu verringern (Decoupling); man denke nur auf Batteriespeicher, Sonnenkollektoren oder Zubehör von Windrädern. Solange sie besteht, sollte man handelspolitisch mit Bedacht agieren.
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