Tierversuchs-Konglomerat gelingt es nicht, PETA-USA per Gerichtsurteil Maulkorb zu verpassen
PETA darf weiterhin Undercover-Aufnahmen von Affen zeigen, die im Covance-Labor gequält werden
Fairfax, Va./Gerlingen (ots)
Bei einer Anhörung vor dem Fairfax County Circuit Court gelang es gestern dem Milliarden Dollar-Tierversuchskonglomerat Covance nicht, PETA daran zu hindern, Videoaufnahmen und andere Bilder zu zeigen, die eine PETA-Ermittlerin angefertigt hatte, während sie Undercover in dem Covance-Labor arbeitete. Das Gericht vertagte den Fall auf den 28.Juni für eine Anhörung wegen offensichtlicher Interessenkonflikte seitens der Covance-Anwälte, die auch PETA-Deutschland e.V. vertreten, PETA's gemeinnützige deutsche Niederlassung. PETA Deutschland zeigt die Ergebnisse dieser Undercover Ermittlung ebenfalls auf der eigenen Website PETA.de
In der jüngst abgeschlossenen, 11 Monate andauernden Undercover-Ermittlung hielt Lisa Leitten von PETA verängstigte Primaten in Medikamententests in Bildern fest und machte Aufnahmen von Verhaltensweisen von Covance Mitarbeitern, die PETA für gesetzeswidrig hält, darunter wie die Tiere geschlagen, gewürgt und gequält werden.
"Das ist ein Sieg für freie Meinungsäußerung. Covance kann sich nicht davor verstecken, wie Affen in ihren Labors missbraucht wurden", so Mary Beth Sweetland, PETA's Leiterin der Abteilung Research and Investigations. "Videoaufnahmen von Tieren, die in einem Covance Labor geschlagen und gewürgt werden, sind keine firmeneigenen Informationen, sondern Beweise für Straftaten oder rechtswidrige Praktiken, daher hat die Öffentlichkeit ein Recht, sie zu sehen. Es wäre wunderbar, wenn Covance das Geld, das sie jetzt für hochbezahlte Anwälte einsetzen, verwenden würden, um die Bedingungen zu verbessern, unter denen die Primaten in diesen winzigen, vergitterten Stahlkäfigen gehalten werden."
PETA hat Beschwerde beim Fairfax Commonwealth's Attorney Robert Horan eingereicht mit der Forderung nach Strafantrag gegen bestimmte Einzelpersonen bei Covance, die während PETA's Ermittlung Primaten in Covance's Vertragslabor in Vienna, Va., physisch missbrauchten oder es versäumten, extrem kranken und verletzten Affen tierärztliche Hilfe zur Verfügung zu stellen. PETA hat ferner eine 272 Seiten umfassende Beschwerde beim US-Landwirtschaftsministerium eingereicht, die in allen Einzelheiten darlegt, was PETA für schwere Verstöße gegen das US-amerikanische Bundestierschutzgesetz (AWA) hält. Zu den Verstößen, die PETA dokumentierte, zählen unter anderem folgende:
- Tiere mit gebrochenen Gliedmaßen, denen man tierärztliche Hilfe und Euthanasie vorenthielt; Tiere mit Krämpfen; Tiere mit triefenden offenen Wunden an den Beinen; und Tiere, die an Nebenwirkungen aufgrund der getesteten Medikamente litten und sich in einem so schlimmen Zustand befanden, dass sie nur noch hätten schmerzlos eingeschläfert werden sollen.
- Physische und psychische Gewalt gegen Primaten durch Covance-Mitarbeiter; u.a. wurden kranke Affen mit aller Gewalt in Plastik-Arretierröhren gequetscht und völlig verängstigte Affen auf den Boden geschmettert, mit Wasser bespritzt, vorsätzlich gequält und gewaltsam in ihre Käfige zurückgeschmissen, nachdem man ihnen Medikamente in den Magen gepumpt hatte.
- Affenbabys bekamen täglich Nasenbluten, weil Covance zu große Sonden einsetzte und ihnen über die Nase in den Schlund und Magen schob, um Testsubstanzen zu verabreichen.
- Chronischer Durchfall aufgrund von Stress.
- Den Affen wurde keine Anregung und kein Sozialkontakt gewährt, wie es vom Tierschutzgesetz verlangt wird, was zu Selbstverstümmelung und wiederholten Verhaltensmustern wie "im Kreis drehen" und "hin- und herschwingen" führt, Symptome, die allesamt von Tierverhaltensforschern in direkten Zusammenhang gebracht werden mit Einsamkeit und Mangel an Anregung.
Weitere Informationen finden Sie unter Covancegrausam.de
PETA ist mit über 850.000 Mitgliedern weltweit die größte Tierrechtsorganisation. Ziel der Organisation ist es, durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
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Dr. Edmund Haferbeck
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