Leben retten im Unterricht - das Projekt "NürnbergDrückt"
PRÜFEN-RUFEN-DRÜCKEN!
Reanimationsunterricht an weiterführenden Schulen
Stadt Nürnberg führt von ADAC Stiftung gefördertes Projekt weiter
München (ots)
Beim plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand kommt es auf jede Sekunde an, schon mit einfachen Maßnahmen kann jeder Leben retten. Europäische Nachbarn wie Dänemark zeigen uns, dass bereits Schülerinnen und Schüler die Herzdruckmassage lernen und im Notfall anwenden können.
Seit diesem Schuljahr ist nun auch in Bayern - als eines der ersten Bundesländer - das Erlernen von lebensrettenden Erste-Hilfe-Maßnahmen Teil des Lehrplans. Ab der siebten Klasse sollen alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig in der Herzdruckmassage trainiert werden. Unabhängig davon sollen auch Möglichkeiten angeboten werden, ganze Erste-Hilfe-Kurse zu absolvieren.
Das Projekt "NürnbergDrückt" ist eine Initiative des Nürnberger Notärzte e.V. zusammen mit den Jugendorganisationen von Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Bayerischem Roten Kreuz und Johanniter Unfallhilfe in Nürnberg.
Durch die finanzielle Unterstützung der ADAC Stiftung konnten die dafür notwendigen Reanimationspuppen - insgesamt 1.250 Stück - für alle weiterführenden Schulen in Nürnberg beschafft werden.
Dazu Frau Dr. Andrea David, Vorstand der ADAC Stiftung: "In einem Notfall Erste Hilfe zu leisten, muss für uns alle zur Selbstverständlichkeit werden. Das Thema Wiederbelebung auch als praktisches Element in den Schulunterricht zu integrieren und damit bereits junge Menschen zu befähigen, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand das Richtige zu tun, ist hierfür ein wichtiger und bedeutender Schritt. "NürnbergDrückt" ist ein Projekt mit Vorbildfunktion, wenn es um lebenswichtige Verbesserungen im Rettungswesen geht. Deshalb freuen wir uns sehr, dass mit unserer finanziellen Unterstützung diese großartige und wichtige Initiative der Nürnberger Notärzte bereits seit 2018 umgesetzt werden kann.
Lehrer als Multiplikatoren
Seit 2018 werden Lehrkräfte in einer zweistündigen Fortbildung zu Multiplikatoren fortgebildet und erhalten umfangreiches Unterrichtsmaterial. Für den praktischen Unterricht und das regelmäßige Training der Herzdruckmassage stellt "NürnbergDrückt" allen weiterführenden Schulen in Nürnberg einen Satz Übungsphantome zur Verfügung. Neben der ADAC Stiftung unterstützen großzügige Spenden aus der Nürnberger Bevölkerung und Unternehmen das Projekt. Die Stadt Nürnberg möchte bei diesem "lebenswichtigen Thema eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Vorgaben aus dem Bayerischen Staatsministeriums (KMBek vom Juli 2019) sollen an allen weiterführenden Schulen unserer Stadt umgesetzt und das Projekt "NürnbergDrückt" gemeinsam auch in Zukunft fortgeführt werden. Dazu wurde ein nachhaltiges Konzept zur Schulung der Lehrkräfte und Finanzierung der Unterrichtsmaterialien erstellt. Die Nürnberger Referentin für Schule & Sport Cornelia Trinkl ist begeistert von dem Projekt: "Das Engagement von "NürnbergDrückt" hat an den Nürnberger Schulen die bestmöglichen Bedingungen geschaffen. Durch die Fortbildungen und wiederholendes Üben im Unterricht können alle Schülerinnen und Schüler sowie jede Lehrkraft in Nürnberg zu Lebensrettern werden."
Auch im Bereich der Grund- und Mittelschulen fällt diese Initiative auf fruchtbaren Boden. Die Erste-Hilfe-Beauftragten am Staatlichen Schulamt in Nürnberg sind von Beginn an mit "NürnbergDrückt" eng verbunden und haben bereits zahlreiche Fortbildungen gemeinsam angeboten. "Wir freuen uns auf die nachhaltige Fortführung der Initiative, die immer mit ehrenamtlichem Engagement verbunden ist - und ab September zeitgemäß als Blended-Learning-Kurse angeboten werden (Theorie online - Praxisteil in Kleingruppen vor Ort). Dabei spielen auch die überfachlichen Kompetenzen wie der Einsatz für andere eine entscheidende Rolle. Zum Wohle von Mitmenschen handeln und nicht wegschauen - dafür benötigen wir wieder mehr Selbstverständnis." Thomas Reichert bedankt sich als Fachlicher Leiter für die Initiative und Gabriele Kraußer als zuständige Schulamtsdirektorin für die gesellschaftsrelevanten Fortbildungen.
Infokampagne zum Projekt
In der Woche der Wiederbelebung ab dem 14.09.2020 startet zudem eine Infokampagne über NürnbergDrückt. Mittels auffallenden Großflächenplakaten im gesamten Nürnberger Stadtgebiet soll das Anliegen des Projekts sowie die Bedeutung der Herzdruckmassage in den Fokus rücken. Über ein Jahr hinweg werden die geistreichen Sprüche auf die Thematik aufmerksam machen.
Über die ADAC Stiftung: Die gemeinnützige und mildtätige ADAC Stiftung fördert Forschungs- und Bildungsmaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen: Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen die Sicherheit im Straßenverkehr und im Amateur-Motorsport erhöhen. Außerdem sensibilisiert die ADAC Stiftung Kinder und Jugendliche mit eigenen Programmen für Gefahren im Straßenverkehr. Durch die Förderung der Mobilitätsforschung trägt die Stiftung dazu bei, den Straßenverkehr nachhaltiger zu gestalten. Die Stiftung unterstützt zudem hilfsbedürftige Unfallopfer mit Maßnahmen, die ihnen ein Stück ihrer persönlichen Mobilität zurückgeben. Ein Förderschwerpunkt ist die Rettung aus Lebensgefahr mit der ADAC Luftrettung gGmbH.
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