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Heimlich, still und leise...
Oder: Die Integration schafft sich ab - wie die Änderung des DLV alles zunichte macht!

Heimlich, still und leise... / Oder: Die Integration schafft sich ab - wie die Änderung des DLV alles zunichte macht!
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Isernhagen (ots)

"Sport als Mittel zur Integration", " Nachhaltige Integration durch Sport", "Preise für Vereine welche Sportangebote zur Integration schaffen", all das klingt toll, motivierend und könnte so gut klappen, wenn da nicht der neue Beschluss des DLV (Deutscher Leichtathletik Verband) wäre:

Die Änderung in der DLO (Deutsche Leichtathletik Ordnung) besagt, dass ab dem 1. Januar 2017 keine Sportler mit einem Pass aus anderen EU-Ländern oder Nicht-EU Ländern mehr an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen dürfen, sondern nur noch Sportler, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

Diese Änderung wurde am 17. Juni im Verbandsrat des DLV beschlossen, jedoch erst fast 5 Monate später, am 3. November den Landesverbänden per Email mitgeteilt. Die meisten Vereine dürften noch nicht von der Änderung erfahren haben. Kein Landesverband sah sich in der Lage, explizit auf diesen Beschluss hinzuweisen. Auch wir erhielten zufällig und inoffiziell erst neun Monate nachdem die Änderung beschlossen wurde, davon Kenntnis.

Wir fragen uns, warum die Änderung nie öffentlich diskutiert wurde und erst so spät, knapp zwei Monate vor in Kraft treten veröffentlicht wurde. Der Beschluss widerstrebt allen Bemühungen um Integration. Ist dies der Grund, weshalb der DLV die Änderung heimlich, still und leise beschlossen hat? Erst am 22. November gab es eine offizielle Verlautbarung des DLV zu dieser folgenschweren Änderung. Besonders Kinder und Jugendliche werden durch diese Änderung ausgeschlossen und diskriminiert. Ein Kind, dass z.B. im Jahr 2013 mit 10 Jahren mit seinen Eltern aus Spanien nach Deutschland gekommen ist, in Grundschule und dann weiterführender Schule Freunde gefunden hat, nun mit 14 Jahren seit 4 Jahren im Verein trainiert, an Wettkämpfen teilnimmt und mit zur Staffel gehört, sich seit über ein Jahr auf die Deutschen Meisterschaften vorbereitet und sich drauf freut mit 14 Jahren daran teilzunehmen, muss nun mitgeteilt werden, dass zwar seine Vereinsfreunde und Staffelkameraden, mit deutschem Pass an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen dürfen, er aber nicht mehr. Die Kinder und Jugendlichen ohne deutschen Pass werden einfach aussortiert und dürfen an diesem, wichtigsten Wettkampf nur Zuschauer sein.

Wie sollen z.B. die Verantwortlichen einem Kind dies vermitteln, wenn es zudem noch an unserem Projekt "Wir machen Sieger- gegen Rassismus und Gewalt" teilnimmt, ohne all die bis dahin gelungene Integration nicht nur auf den Nullpunkt zu setzen, sondern wahrscheinlich noch ins Gegenteil zu kehren?

Dies ist der Integration nicht nur nicht förderlich, sondern richtet immensen Schaden an, da dem Kind bzw. Jugendlichen somit klar gemacht wird: Du bist anders, du gehörst nicht zu uns. Du gehst zwar seit Jahren mit uns zur Schule, du trainierst mit uns, bestreitest Wettkämpfe mit uns, verbringst viel Freizeit mit uns, aber dann wird all dies durch die Änderung der DLO zunichte gemacht. Dies ist kein Einzelfall sondern betrifft etliche Jugendliche in ganz Deutschland, die übrigens in der Regel frühestens nach 8 Jahren Aufenthalt in Deutschland die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen dürfen, in Ausnahmefällen, nach 6 Jahren. Die Richtung, in die der DLV argumentiert, ist nicht nachvollziehbar.

So begründet DLV Präsident Clemens Prokop die Regeländerung damit, dass sichergestellt werden soll, dass die Deutsche Meisterschaft zur Ermittlung des besten deutschen Staatsangehörigen dienen soll und ergänzt es habe Beschwerden von Vereinen gegeben, die das Alter der Athleten angezweifelt haben, die aus dem Ausland kamen. (siehe: http://ots.de/UYExS) Die Reaktionen auf die Änderung sind eindeutig. Die Vereine befinden sich in einem Dilemma, dass nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft. In einem Laufblog (siehe: http://saffti.de/auslaender-muessen-draussen-bleiben/) sagt der gebürtige Peruaner Dr. Haensel Madueno Velasco, der seit fast vier Jahrzehnten in Deutschland lebt und seit 17 Jahren regelmäßig an den Deutschen Meisterschaften teilnimmt, u.a.: " In einer Zeit, in der die Sensibilisierung der Gesellschaft für das friedliche Zusammenleben wichtig ist, setzt die Änderung der DLO ein falsches Zeichen und zeigt ein Mangel an Menschenverstand, " und spricht vielen damit aus der Seele.

Unter dem gleichen Blog findet sich ein Kommentar eines Cesar Mosquera: " Ich als Ex- Athlet meine: Der Sport braucht keine Sonderregelungen, sondern Athleten und Wettkämpfe, um Freundschaft, Frieden in Europa und weltweit zu schaffen" Dieser Meinung sind auch wir und haben eine Online Petition gestartet, um dieser vor Ungerechtigkeit und Diskriminierung schreienden Änderung des DLV entgegenzuwirken. Wir hoffen dabei auf Ihre Unterstützung! Hier der Link zur Petition: http://ots.de/GUbOF

Herzlichst ihre Diana Ramos-Farina

Pressekontakt:

Diana Ramos-Farina
0172/4694562
drf@rukeli-trollmann.de

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