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Datenschutz intuitiv in den digitalen Alltag integrieren

Datenschutz intuitiv in den digitalen Alltag integrieren

Groß und farbig unterlegt steht im Pop-up-Fenster des Onlineversands „Ich akzeptiere“, darunter ganz klein „Individuelle Datenschutzeinstellungen“: Es geht um Cookies, personalisierte Anzeigen und individuelle Inhalte, denen Nutzende aus Anbietersicht doch bitte zustimmen sollen. Welche konkreten Folgen das hat, wissen nur wenige. Im interdisziplinären Projektvorhaben „Diversitätsgerechter Privatheitsschutz in digitalen Umgebungen (DiversPrivat)“ forscht die Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) im Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel daran, wie Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen selbstbestimmt über ihre digitalen Daten entscheiden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt für drei Jahre mit 1,23 Mio. Euro.

In der analogen Welt handeln wir instinktiv: In einem privaten Gespräch neigen wir die Köpfe zueinander, senken die Stimme oder stellen uns abseits, um allein eine Nachricht zu lesen. Verletzt jemand unsere Privatsphäre, melden uns das unsere Sinne in der Regel an. Sind wir allerdings online, versagt dieses Gespür. Zusammen mit Sozialpsycholog: innen der Universität Duisburg-Essen (Konsortialführer), Ethiker: innen der Universität Passau und des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen werden Mechanismen entwickelt, die zu mehr Datenschutzkompetenz bei den Nutzenden führen und den Selbstschutz der eigenen Privatheit bei Einwilligungsvorgängen stärken. „Spezifisch rechtliche Fragestellungen des Projekts sind die Auswirkungen solcher Mechanismen auf die Verwirklichungsbedingungen von Grundrechten und die Möglichkeiten, sie grundrechtsförderlich zu gestalten“ – so Priv.-Doz. Dr. Christian Geminn, Jurist und Geschäftsführer der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet).

Einige Personengruppen sind in der digitalen Welt oft besonders schlecht bezogen auf ihre Privatheit geschützt: Zum Beispiel Menschen, die kognitiv eingeschränkt sind oder die Landessprache nur unzureichend sprechen. Sie sind in ihrer Fähigkeit gehemmt, eine informierte Entscheidung über die Verwendung ihrer Daten zu treffen. „Eine zentrale Aufgabe des Projekts besteht folglich darin, das Konstrukt der informierten Einwilligung in Bezug auf vulnerable Gruppen neu zu denken“ - so Luisa Schmied, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet).

Das Ziel des Projekts ist es, die Sensibilität für die Preisgabe privater Daten zu erhöhen, um mögliche negative Folgen zu vermeiden. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen entwickeln die Forschenden passende Signale, die zum Beispiel optisch oder akustisch Aufmerksamkeit erregen und so verhindern, dass dem Sammeln von Daten zu schnell zugestimmt wird. Gemeinsam wird nach Wegen gesucht, um digitale Verletzungen der Privatsphäre genauso instinktiv wahrnehmbar zu machen wie im analogen Leben.

Kontakt

Luisa Schmied

Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel

E-Mail: Luisa.schmied@uni-kassel.de

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Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle der Universität Kassel:
Sebastian Mense
Universität Kassel
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail:  presse@uni-kassel.de
 www.uni-kassel.de
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