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"Acrylamid" ist kein Lebensmittelskandal
Achtung: Überarbeitete Fassung

Bonn (ots)

Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde
(BLL) und die darin organisierte Lebensmittelwirtschaft nehmen die
aktuelle Diskussion zu Acrylamid in Lebensmitteln sehr ernst. Seit
Bekanntwerden der ersten (schwedischen) Untersuchungsergebnisse
arbeiten sie mit Behörden und wissenschaftlichen Experten eng
zusammen.
Acrylamid entsteht nach dem derzeitigen Kenntnisstand bei der
Herstellung, Weiterverarbeitung und Zubereitung stärkehaltiger
Lebensmittel bei hohen Temperaturen. Es handelt sich ganz klar nicht
um eine Verunreinigung "von außen". Damit ist dies nicht nur von
Bedeutung für die gewerbliche Produktion von Lebensmitteln, sondern
auch für die Lebensmittelzubereitung im Haushalt.
In den letzten Tagen war dieses Thema vermehrt Gegenstand der
Berichterstattung. Bevor  Schlussfolgerungen zu Acrylamid in
Lebensmitteln gezogen werden können, muss zuerst geklärt werden, wie
dieser Stoff in Lebensmitteln gebildet wird und welche Auswirkungen
es möglicherweise auf die Gesundheit hat. Dies setzt voraus, dass
1. verlässliche Analysenmethoden verfügbar sind: Derzeit existiert
keine einheitlich verwendete, wissenschaftlich abgesicherte
Analysenmethode. Die Ernährungswirtschaft unterstützt die Bemühungen
des BgVV, derartige Analysenmethoden schnellstmöglich zu entwickeln.
2. der tatsächliche Gehalt von Acrylamid in Lebensmitteln bekannt
ist. Alle bisher veröffentlichten Aussagen hierzu beruhen auf
anfänglichen Stichprobenergebnissen. Aufgrund der Neuartigkeit der
Fragestellung fehlen bisher gänzlich systematische Studien.
3. der Entstehungsweg von Acrylamid bekannt ist. Diese Kenntnis
ist Voraussetzung, um mögliche Veränderungen in den Herstellungs-,
Weiterverarbeitungs- und Zubereitungsprozessen zur Minderung des
Gehaltes vornehmen zu können.
4. die mögliche toxikologische Wirkung bekannt ist.
Die Lebensmittelwirtschaft unternimmt gemeinsam mit Wissenschaft
und Behörden umfassende Anstrengungen, um die ungeklärten Fragen
schnellstmöglich zu lösen. So haben die deutschen Chips-Hersteller
umgehend erhebliche Investitionen getätigt, um in den Bereichen
"Analytik", "Technologie" und "Grundlagenforschung" zu gesicherten
Erkenntnissen zu gelangen. Die Lebensmittelwirtschaft wird auch in
Zukunft alle Anstrengungen unternehmen, um die Sicherheit ihrer
Produkte zu gewährleisten und die Verbraucher zu informieren.
Ansprechpartner: 
Dr. Oliver Mellenthin, BLL Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0228 / 81 99 3 - 27
Fax:  0228 / 81 99 3 - 77
E-Mail:  omellenthin@bll-online.de
Dr. Thomas Nisters
Tel.: 0175 / 18 63 342
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V
Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn
E-Mail:  bll@bll-online.de, 
Internet: www.bll-online.de

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