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Antiziganismus im Fußball – noch immer ein alltägliches Phänomen

Antiziganismus im Fußball – noch immer ein alltägliches Phänomen
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Über "Antiziganismus im Fußball" spricht der Kulturwissenschaftler Pavel Brunssen am Mittwoch, 13. März, um 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Der Vortrag findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Heidelberg statt.

In der Innenstadt war der Jubel groß, nachdem Darmstadt 98 völlig überraschend im Sommer 2015 der Aufstieg in die Bundesliga gelungen war. Konfetti flog durch die Luft, Bier wurde vergossen und reichlich herumgegrölt. Plötzlich stimmten auch die Spieler ein Lied an, in das viele Fans einfielen. Darin wurde Trainer Dirk Schuster mit einem antiziganistischen Schimpfwort belegt. Angeblich eine ironisch gemeinte Respektsbekundung gegenüber dem Fußballlehrer. Doch was scheinbar niemandem bewusst war: Viele Sinti und Roma verbinden die rassistische Fremdbezeichnung mit dem Holocaust: 500.000 Menschen aus ihrer Minderheit wurden von den Nazis ermordet.

Mehr als zwei Jahre lang war das Video mit der „Gesangseinlage“ im Internet zu sehen, ohne dass es Kritik oder gar Empörung über diese verbale Entgleisung gegeben hat. Denn Antiziganismus ist nach wie vor ein alltägliches Phänomen in und um die Stadien. „Die Sensibilisierung für derlei Vorfälle ist äußerst gering“, sagt Pavel Brunssen. Am Mittwoch, 13. März, beschäftigt sich der Kulturwissenschaftler um 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma mit dem Phänomen „Antiziganismus im Fußball“.

Pavel Brunssen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Alfred Landecker Lecturer an der Heidelberger Forschungsstelle Antiziganismus. Im Auftrag der Unabhängigen Kommission Antiziganismus (UKA) hat er ein Gutachten erstellt, das sich mit Antiziganismus im Fußball und in den Fußball-Fankulturen befasst.

Der Vortrag setzt die Veranstaltungsreihe zum Bericht der UKA fort. Dabei werden in loser Folge weitere Experten im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma zu Gast sein.

Nächster Termin:

Am Donnerstag, 21. März, spricht die Journalistin Ingrid Müller-Münch ebenfalls um 18 Uhr über „Tödliche Polizeigewalt gegen Sinti und Roma 1945-1980“.

Beide Veranstaltungen finden in Kooperation mit den Internationalen Wochen gegen Rassismus in Heidelberg statt.

Wir bitten um Ankündigung der Veranstaltungen in Ihrem Medium und laden ein Mitglied Ihrer Redaktion zur Berichterstattung ein.

Heidrun Helwig
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
 heidrun.helwig@sintiundroma.de
Tel.: 06221-981102
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
 https://dokuzentrum.sintiundroma.de/
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