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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Fische können wieder zu Laichplätzen wandern
Größter Fischpass Europas in Betrieb genommen
Erste Untersuchungen belegen Funktionstüchtigkeit der Anlage

Stuttgart (ots)

Die Rheinkraftwerk Iffezheim GmbH (RKI), ein
gemeinsames Unternehmen der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und der
Electricité de France (EDF), hat heute offiziell die größte
Fischtreppe Europas an der Rheinstaustufe Iffezheim in Betrieb
genommen. Nach rund zweijähriger Bauzeit unter Federführung der EnBW
Ingenieure GmbH ist das 15,5 Millionen Mark teure Projekt
fertiggestellt. Erste Untersuchungen der deutschen und französischen
Fischereiexperten seit der Flutung der Anlage Mitte Mai belegen, dass
die Fischaufstiegseinrichtung funktioniert. Die Betreibergesellschaft
RKI, die im Auftrag der Staaten Deutschland und Frankreich als
Bauherr für dieses internationale Projekt auftrat, leistet somit
einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung der Ökosysteme im
Oberrhein und seinen Nebenflüssen im Elsass und Schwarzwald, da die
Fische nun wieder zu wichtigen Laichgebieten gelangen können.
Erstmals wird bei diesem Fischpass zwischen Ober- und Unterwasser
eine sogenannte Lockstromturbine eingesetzt, die zusätzlich 3,3
Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produziert. Fische wählen bei
ihrer Wanderung stromaufwärts stets die Bereiche mit der stärksten
Strömung. Um die Fische in den Pass zu locken, wird mit Hilfe dieser
Zusatzeinrichtung an den drei Eingängen des Fischpasses im Bereich
des Kraftwerksauslaufs eine starke Strömung erzeugt.
Der Fischpass besteht aus 37 Einzelbecken mit einer Grundfläche
von ca. 15 Quadratmetern und einer Wassertiefe von 1,5 Metern. Die
einzelnen Becken haben einen Höhenunterschied von 30 Zentimetern
zueinander und sind durch 45 Zentimeter breite, vertikale Schlitze
miteinander verbunden. Die Fische überwinden so auf einer Länge von
300 Metern einen Höhenunterschied von elf Metern zwischen Unterwasser
und Oberwasser.
Bereits im Jahr 1987, als der Fluss noch von den Spuren des
Sandoz-Unfalls gekennzeichnet war, entwickelte die Internationale
Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR), Initiativen, um das
Ökosystem des Rheins soweit zu verbessern, dass im Jahr 2000 wieder
große Wanderfische, insbesondere Lachse, zurückkehren können.
Grundlage für den Bau des Fischpasses ist das Konzept, das in einer
deutsch-französischen Expertengruppe im Rahmen der Ständigen
Kommission für den Ausbau des Rheins erarbeitet wurde. Mit der
Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung wurde im März 1997
der Bau von Fischpässen an den Staustufen Iffezheim und Gambsheim
zwischen Deutschland und Frankreich sowie den jeweiligen
Betreibergesellschaften RKI und Centrale Electrique Rhénane de
Gambsheim (CERGA) beschlossen.
Die Finanzierung des Projektes:
* 35 %       EnBW und EDF
   * 32,5 %     Bundesrepublik Deutschland
   davon:       2/3 Bundesministerium für Verkehr
                1/3 Land Baden-Württemberg
   * 32,5 %     Französische Republik
   davon:       80 % Voies Navigables de France
                20 % Umweltministerium
Der Beitrag Frankreichs und Deutschlands beinhaltet eine
Unterstützung der Europäischen Union in Höhe von fünf Prozent des
jeweiligen Anteils der Staaten.
EnBW Kraftwerke AG
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