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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Unterirdischer Wärmetauscher geschaffen: Erdwärmekraftwerk in Bad Urach rückt einen Schritt näher

Karlsruhe (ots)

EnBW will Kompetenzen im Bereich erneuerbarer Energien weiter
   ausbauen
Im Rahmen des von den Stadtwerken Bad Urach, der Hamburger REPower
Systems AG und der EnBW Energie Baden-Württemberg AG im Frühjahr 2002
aufgelegten Forschungsprojekts zur Erschließung tiefer Erdwärme in
Bad Urach (Kreis Reutlingen) ist ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Durch ein "Stimulation" genanntes Verfahren ist es der Forschergruppe
um die Stadtwerke Bad Urach gelungen, das heiße Gestein in einer
Tiefe von 3.400 bis 4.400 Metern hydraulisch so "aufzubrechen",  dass
eine Art unterirdischer Wärmetauscher entstanden ist. Dieser
Wärmetauscher aus Tiefengestein, in dem 160 bis 175 Grad Celsius
herrschen, ist eine wesentliche Voraussetzung für die spätere
Wärmenutzung.
Die Erdwärmegewinnung in Bad Urach erfolgt nach dem
Hot-Dry-Rock-Verfahren.  Dabei wird, vereinfacht gesagt, Wasser über
ein erstes Bohrloch in die Tiefe gepresst. Dort wird es auf seinem
Weg durch die nun durch das Aufbrechen entstandenen Gesteinsklüfte
erhitzt. Über ein zweites, weiter entferntes Bohrloch wird das heiße
Wasser wieder an die Erdoberfläche gepumpt.
Die Herausforderung bei der "Stimulation" liegt darin, das Gestein
in einem räumlich begrenzten Bereich aufzubrechen, damit das
eingebrachte Wasser das zweite Bohrloch erreicht und nicht verloren
geht. Hierzu wurde auch die Fließrichtung des Wassers in der Tiefe
und damit der günstigste Punkt für das noch erforderliche zweite
Bohrloch ermittelt. Die Ergebnisse in Bad Urach deuten auf einen
nahezu ideal ausgebildeten Wärmetauscher hin, eine besondere Leistung
bei der schwierig zu stimulierenden Gneis-Formation unter Bas Urach.
Die Stimulation hat auch gezeigt, dass das aus dem Jahr 1992
stammende erste Bohrloch weiterhin genutzt werden kann.
Diese zweite Bohrung zur Vervollständigung des Wärmekreislaufs ist
für Sommer 2003 geplant. "Unser Ziel ist die Demonstration der Strom-
und Wärmeerzeugung aus tiefer Geothermie. Wenn alles glatt läuft,
wird in Bad Urach noch 2003 mit der Errichtung des ersten
Erdwärmekraftwerks in Deutschland begonnen", so Dr. Wolfram Münch,
Leiter des Unternehmensbereichs Forschung, Entwicklung und
Demonstration der EnBW.
"Die Bündelung der Kompetenzen der Projektpartner schafft die
entscheidende Grundlage für den Projekterfolg," kommentiert Prof. Dr.
Fritz Vahrenholt, Vorstandsvorsitzender der REpower Systems AG, die
jüngsten Projektergebnisse zu Bad Urach. "Aus unserer Sicht besitzt
das Jahr 2003 für die Stromerzeugung aus Geothermie eine
Schlüsselrolle. Mehrere Projekte stehen vor dem entscheidenden
Durchbruch und wir freuen uns, dass das Projekt Bad Urach ganz vorn
dabei ist", so Vahrenholt weiter.
Für das Forschungsprojekt eignet sich der Standort Bad Urach
besonders gut, weil dort wegen einer geothermischen  Anomalie in
tiefen Gesteinsschichten außergewöhnlich hohe Temperaturen vorliegen.
Wesentlich unterstützt wird das Projekt Bad Urach unter anderem mit
Mitteln aus dem Zukunfts-Investitions-Programm der Bundesregierung.
Die geplante Leistung von einem Megawatt würde für die Versorgung
von 2000 Haushalten mit Strom reichen. Die Restwärme stünde für die
regionale Wärmeversorgung zur Verfügung.
Dr. Münch abschließend: "Wir sehen den Ergebnissen aus diesem
Forschungsprojekt mit besonderem Interesse entgegen, weil sie unsere
Kompetenzen im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
um einen neuen Ansatzpunkt erweitern. Bisher haben wir unseren Kunden
im Rahmen des "Wärme plus"-Programms nur Wärme auf der Basis
oberflächennaher Geothermie unter Verwendung von Wärmepumpen
angeboten. Mit der tiefen Geothermie entsteht nun die Möglichkeit,
Wärme und Strom aus erneuerbarer Energie 24 Stunden am Tag verfügbar
zu machen".
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
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Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
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