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Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)

Auswärtiges Amt und Stiftung EVZ fördern 25 internationale Projekte im Bundesprogramm JUGEND erinnert international

Auswärtiges Amt und Stiftung EVZ fördern 25 internationale Projekte im Bundesprogramm JUGEND erinnert international
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Berlin (ots)

Aus 105 Einreichungen haben das Auswärtige Amt und die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) 25 Projekte für das Förderprogramm JUGEND erinnert ausgewählt. Die Projekte werden mit insgesamt 1.65 Millionen Euro gefördert. JUGEND erinnert international verfolgt die Ziele, bi- und multilaterale Begegnungen von Jugendlichen an historischen Orten der NS-Verfolgung zu fördern und den internationalen Fachaustausch dazu zu stärken. Von besonderer Bedeutung in Pandemie-Zeiten ist das dritte Förderziel: die Entwicklung digitaler Formate, um Jugendliche zur Auseinandersetzung mit Gedenkorten zu motivieren.

Michelle Müntefering, Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, dazu: "Im Koalitionsvertrag haben wir uns vorgenommen, dass künftig mehr Jugendliche Gedenkorte besuchen können. Das hilft einer jungen Generation, ihren eigenen Zugang zu unserer Geschichte zu finden. Mit dem Bundesprogramm JUGEND erinnert international wollen wir in und über Europa hinaus Erinnerungsorte zu Lernorten machen. Orte, an denen sich Jugendliche über die Verbrechen des Nationalsozialismus, aber auch gemeinsame europäische Vergangenheit austauschen und somit Brücken in die Zukunft bauen - ob physisch oder virtuell."

Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ): "Eine wache und kritische Jugend ist essentiell für ein demokratisches Miteinander. Faktenwissen zu und Auseinandersetzung mit NS-Unrecht machen widerstandsfähiger gegen Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus. Hier setzt JUGEND erinnert international an. Zudem erzählen die Projekte auch die Geschichte weniger bekannter Vernichtungsorte wie Malyj Trostenez in Belarus und rücken 'vergessene' Opfergruppen in den Blick."

Durch historisch-politische Bildung Antisemitismus und Antiziganismus begegnen

Die Bundesregierung hat JUGEND erinnert im Koalitionsvertrag 2018 auf den Weg gebracht. Das Programm motiviert junge Menschen zum Besuch von Gedenkstätten und tritt dem wachsenden Antisemitismus und Antiziganismus entgegen. Das Auswärtige Amt ist für JUGEND erinnert auf internationaler Ebene zuständig. Mit den Mitteln des Außenministeriums setzt die Stiftung EVZ die Projektförderung um.

Gedenkstätten: Jeder Fünfte war noch nie da

Wie die Studie MEMO zu Erinnerungskultur in Deutschland feststellte, hat jeder fünfte Befragte noch nie eine Gedenkstätte besucht. Weitere 20 Prozent waren nur einmal an einem Erinnerungsort für NS-Unrecht. Knapp ein Drittel gab an, bereits viermal oder häufiger eine Gedenkstätte aufgesucht zu haben. "MEMO Deutschland - Multidimensionaler Erinnerungsmonitor" wird vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld seit 2017 erstellt und von der Stiftung EVZ gefördert. MEMO 2020, eine repräsentative Befragung von 1.000 Personen, wurde im Mai veröffentlicht.

Bahnreise, virtuelle Rundgänge und Plattform - 3 Projekte von JUGEND erinnert

"Code Viking 1942-2021" Vajswerk e.V. Recherchetheater Berlin mit Narviksenteret und Belgrader Zentrum für Angewandte Geschichte

Auf einer Bahnreise von Narvik über Berlin nach Belgrad setzen sich Jugendliche mit der Geschichte von Arbeits- und Todeslagern in Norwegen, Deutschland und Serbien auseinander. Das Jugendrechercheprojekt macht insbesondere die europäische Dimension der NS-Verfolgung sichtbar.

Vajswerk ist ein Berliner Recherchekollektiv. Der Dialog von Geschichte und Kunst inspiriert Rechercheteams zu szenisch-filmischen Beiträgen über gesellschaftlich relevante Themen.

"From History to Modern Society - Teachers to Youth" Ghetto Fighters' House mit KZ-Gedenkstätte Dachau

Fachkräfte der Jugendarbeit aus Deutschland und Israel erarbeiten Konzepte und Methoden für die Arbeit mit kulturell heterogenen Jugendgruppen an historischen Orten und im Unterricht. Im Projekt entstehen eine digitale Plattform und virtuelle interaktive Touren. Das Projekt bezieht sich auf gegenwärtige Herausforderungen wie Diskriminierung und Rassismus.

Das Ghetto Fighters' House - vollständiger Name: Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum - ist das erste Holocaust Museum weltweit und wurde von Überlebenden des Holocaust gegründet.

"Virtueller Rundgang zur multiperspektivischen Erschließung des Gedenkortes Malyj Trostenez" Internationales Bildungs- und Begegnungswerk "Johannes Rau" (IBB) Minsk mit Universität Osnabrück

Studierende aus Minsk, Osnabrück und Wien erarbeiten mit Unterstützung von Fachleuten einen virtuellen Rundgang durch die Gedenkanlage Trostenez. Mit Hilfe einer App erschließen sich junge Menschen die Geschichte des Gedenk- und Vernichtungsorts. Transnationales Lernen und Multiperspektivität stehen im Mittelpunkt des Projektes.

Die IBB Minsk ist als deutsch-belarussisches Gemeinschaftsprojekt ein Ort der menschlichen Verständigung, des gesellschaftlichen Dialogs und des Austausches in Europa.

Terminmerker: Staatsministerin Michelle Müntefering zu Gast beim virtuellen Kick-off

Im ersten Kick-off von JUGEND erinnert international kommen am 11. Dezember 2020 die Verantwortlichen der 25 geförderten Projekte zu einem virtuellen Meeting zusammen. Staatsministerin Michelle Müntefering wird zu Gast bei diesem virtuellen Event sein. Jugendliche aus Belarus, Österreich und Deutschland - Teilnehmende des Projektes Malyj Trostenez - sprechen mit Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ, über historisches Lernen über Ländergrenzen hinweg.

Datum: Freitag, 11. Dezember 2020

Zeit: 11.00 - 12.00 Uhr (MEZ)

Link: www.youtube.com/stiftungevz

Über die Stiftung EVZ

Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) bezeugt die politische und moralische Verantwortung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für das nationalsozialistische Unrecht. Auseinandersetzung mit der Geschichte, Handeln für Menschenrechte und Engagement für Opfer des Nationalsozialismus sind die Handlungsfelder, in denen die öffentlich-rechtliche Stiftung heute tätig ist. 2019 wurden 309 Projekte in 20 Ländern von der Stiftung EVZ gefördert.

Das Gründungsziel im Jahr 2000 war, Zahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter*innen zu leisten. Die Auszahlungsprogramme dauerten von 2001 bis 2007. An 1,66 Millionen ehemalige Zwangsarbeiter*innen und Rechtsnachfolger wurden 4,4 Milliarden Euro ausgezahlt. Das Vermögen der Stiftung wurde hälftig von der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft und vom Bund eingebracht. Ein Teil des Vermögens war von Beginn an als Kapitalstiftung für die Projektförderung bestimmt.

Weiterführende Informationen

Pressekontakt:

Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ)
Katrin Kowark
Friedrichstraße 200
10117 Berlin
Tel. +49 (0)30 - 25 92 97 24
Mobil +49 (0) 151 500 470 64
E-Mail: kowark@stiftung-evz.de
www.stiftung-evz.de

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