NordStream 1 wieder in Betrieb
Florian Bieberbach: Lage in Süddeutschland bleibt angespannt - Bund muss handeln
Wärmewende endlich beschleunigen
München (ots)
Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München: "Dass seit heute Morgen wieder Gas über NordStream 1 nach Deutschland fließt, ist eine gute Nachricht. Die Lage bleibt aber weiter ernst, da die Gasflüsse immer noch zu gering sind. Hiervon ist Süddeutschland besonders betroffen. Und es bleibt völlig ungewiss, ob die aktuelle Liefermenge in den kommenden Monaten verlässlich ist. Die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz sowie für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz müssen nun schnell und ohne Denkverbote handeln und dabei die besonders angespannte Situation in Süddeutschland im Fokus haben."
"Die weiterhin angespannte Lage zeigt einmal mehr, wie entscheidend es ist, die Wärmewende in Deutschland nun zügig voran zu treiben, um perspektivisch unabhängig zu werden von Kohle-, Gas- und Ölimporten. Über die Hälfte der Energie in Deutschland nutzen wir, um unsere Häuser, Büros und Geschäfte zu heizen und Wärme für Gewerbe und Industrie bereitzustellen. Somit ist die Wärmewende die Voraussetzung dafür, dass die Abkehr von fossiler Energie gelingt. Einen noch unterschätzten Baustein hierfür bietet die Geothermie."
Das Potenzial der Geothermie in Deutschland beträgt für die Tiefe und Mitteltiefe Geothermie zwischen 118 TWh/a und 300 TWh/a, also bis zu einem Zehntel des Gesamtenergieverbrauchs in Deutschland von ca. 3.400 TWh. Um es heben zu können und damit die Substitution von russischem Gas massiv zu beschleunigen, braucht es dringend Verbesserungen der Rahmenbedingungen, die die Politik nun in den anstehenden Maßnahmenpaketen angehen muss.
"Für die notwendige Beschleunigung des Geothermieausbaus muss schnellstmöglich ein Geothermieerschließungsgesetz als zentrales, auf Geothermie zugeschneidertes Instrument geschaffen werden," fordert Florian Bieberbach. Das Gesetz sollte die übergeordnete Bedeutung von Geothermievorhaben zur CO2-neutralen Energieversorgung und -sicherung verankern, Aspekte von besonderem Belang vorab regeln (wie z.B. den Grundsatz, dass die Nutzung der Geothermie im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient), Verfahrensbestandteile koordinieren und dadurch Planungssicherheit für Antragsteller erreichen. Darüber hinaus müssen Kommunen und Städte Flächenoptionen für Geothermievorhaben in ihre Planungsprozesse integrieren können. Die Stadtwerke München (SWM) wollen den Münchner Bedarf an Fernwärme CO2-neutral decken, überwiegend mit Ökowärme aus Geothermie.
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Bettina Hess, SWM Pressesprecherin, 089/2361-5042, presse@swm.de
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