Amerikanische Mütter fordern mehr Schutz vor Waffengewalt
Hamburg (ots)
In den USA sterben täglich zehn bis zwölf Kinder an Schussverletzungen. Mord durch Waffengewalt unter Jugendlichen zwischen zehn und 14 Jahren gilt dort als die vierthäufigste Todesursache. 4223 Kinder wurden 1997 von Gewehrkugeln getötet. Aber die US-Regierung tut sich mit der Einführung strengerer Waffengesetze schwer.
Die Gegner solcher Bestrebungen berufen sich auf die amerikanische Verfassung, in der das Recht auf Bewaffnung in dem "Second Amendment" verankert ist. Aber jetzt gibt es, nach einem Bericht der Frauenzeitschrift "Maxi" (September-Ausgabe), Herausforderer: Die "Million Moms". Sie seien von Horrormeldungen über Schulhof-Schießereien, rassistische Attentäter und sechsjährige Todesschützen alarmiert, hielten den Politikern Fotos ihrer toten Kinder vor und hätten sich zu einer nationalen Bewegung zusammengeschlossen. Die "Million Mums" forderten lautstark mehr Schutz vor Waffengewalt für ihre Kinder. Am Muttertag hätten 750 000 Frauen und ihre Angehörigen vor dem Kapitol demonstriert. Hillary Clinton, Tipper Gore und Talkshow-Star Rosie O'Donnell gehörten zu den prominenten Vertreter der neuen Mama-Power.
Sie forderten schärfere Zugangsbeschränkungen, Waffenscheine, sorgfältige Checks für Käufer und Sicherheitsschlösser an allen Waffen. Dank der "Million Mum"-Initiative wurde bereits 1998 in New York "Christopher`s Law" verabschiedet - ein neues Gesetz, das Waffenhändler verpflichtet, Gewehre und Pistolen nur noch mit Kindersicherung am Abzug zu verkaufen. Die parteien- und klassenübergreifenden Million-Mum-Marschiererinnen seien in neun Monaten zum größten "Grass Roots Movement" in der Geschichte der USA angewachsen, berichtet "Maxi" weiter. In der Bundeszentrale in San Francisco ständen die Telefone nicht mehr still. Die Million-Mom-Webseite sei schon mehr als fünf Millionen Mal angeklickt worden. Präsident Clinton habe den Kampf gegen Waffen zur Chefsache gemacht. So habe er Smith & Wesson, Amerikas größte Waffenschmiede, dazu verpflichten können, nur noch Schußwaffen mit Kindersicherung herzustellen und nur an Händler zu verkaufen, die gründliche Background-Checks ihrer Kunden vornehmen.
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