Im Schlaf sehen, was morgen passiert
Wissenschaft erkennt Existenz von Wahrträumen an
Hamburg (ots)
In mehreren repräsentativen Studien haben Befragte angegeben, mindestens einmal im Leben Zukünftiges geträumt zu haben. Nach einem Bericht des monatlichen Frauenmagazins "Maxi" erkennt auch die Wissenschaft die Existenz von Wahrträumen an. Problematisch sei jedoch deren Erforschung. Diplompsychologe Eberhard Bauer vom renommierten Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie sagte gegenüber "Maxi": "Der Wissenschaftler muss sich bei seiner Arbeit auf Berichte über das Geträumte verlassen. Auf Informationen, die natürlich vom Träumenden ohne böse Absicht geschönt oder dramatisiert werden können."
Zur Überprüfung der Informationen lassen Forscher ihre Versuchspersonen jeden Traum auf das Genaueste notieren. Als voraussehend dürfe nur ein Traum gewertet werden, der nicht auf das zurückgreift, was sich im täglichen Leben schon angekündigt habe. In der Universität Michigan (USA) wurden Fälle von Menschen untersucht, die von Trennung oder sogar Tod geträumt haben, berichtet "Maxi". Obwohl die erste Diagnose ohne Befund gewesen sei, seien die Patienten in kurzen Abständen immer wieder durchgecheckt worden. Nach und nach stellte sich heraus, dass bei einem Großteil der Traum tatsächlich eine Vorwarnung war.
Forscher Bauer erklärte gegenüber "Maxi", bisher könne nur gesagt werden, dass zukünftige Ereignisse manchmal in Träumen vorweggenommen werden. Der Wissenschaft sei es aber noch nicht gelungen, dieses Phänomen zu erklären. Allerdings gebe es inzwischen ziemlich genaue Angaben über die Persönlichkeitsstruktur von Wahrträumern. Der amerikanische Schlafforscher Ernest Hartmann habe herausgefunden, dass vor allem Menschen mit "dünnen Grenzen" hellsichtig träumten. "Sie haben die ausgeprägte Gabe, sich in andere hineinzufühlen. Stimmungen, beispielsweise beim Betreten eines Raumes, erspüren sie instinktiv". Wer sich jetzt als Dünnhäutiger wieder erkennt, habe gute Chancen, das Wahrträumen zu erlernen. Der Weg dahin sei ein normales Traumtraining. "Maxi" veröffentlicht in Heft 3/01 "Traum-Übungen".
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