Bandscheibenvorfall? Kaputte Stoßdämpfer!
Kaputte Stoßdämpfer: Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule
Bandscheibenvorfälle gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern der Lendenwirbelsäule. Circa 70% der Erwachsenenbevölkerung in Deutschland erleiden innerhalb eines Jahres eine Episode von Rückenschmerzen. Während manche nur hin und wieder Schmerzen verspüren, haben andere mit Lähmungen und Taubheitsgefühlen zu kämpfen. Herr Dr. med. Hassan Allouch aus der ATOS Klinik Stuttgart gibt einen Überblick, woran man einen Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule erkennt und was zu tun ist.
Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule: Entstehung, Ursachen und Verlauf
Bandscheibenvorfälle entstehen, wenn der weiche Gallertkern die faserige Hülle der Bandscheibe durchbricht. Das nennt man einen Prolaps. Die Bandscheibe wirkt wie ein Stoßdämpfer zwischen zwei Wirbelkörpern, daher kann ein Vorfall an jeder Stelle der Wirbelsäule auftreten. Wobei aufgrund der besonderen Belastungen des unteren Rückens die häufigsten Bandscheibenvorfälle im Bereich der Lendenwirbelsäule, gefolgt von der Halswirbelsäule, auftreten. Die Brustwirbelsäule ist nur selten betroffen. Als Folge könnte es zu einem Druck auf Nervenstrukturen kommen, was zu Schmerzen und/oder Sensibilitätsstörungen in Armen oder Beinen und im schlimmsten Fall zu Blasen- und Mastdarmstörungen und Lähmungserscheinungen führen kann.
Einen Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule nicht auf die leichte Schulter nehmen!
Beim Rückenschmerz handelt es sich in 85% der Fälle um eine zwar teilweise sehr lästige, aber dennoch harmlose Erkrankung (unspezifische Rückenschmerzen), die in einem hohen Prozentsatz mit einfachen Mitteln in den Griff zu bekommen ist. In ca. 15 % findet sich eine konkrete, mittels z. B. bildgebenden Untersuchungen, fassbare Ursache der Beschwerden – also beispielsweise ein Bandscheibenvorfall (bei ca. 4% der Betroffenen). Dann spricht man vom spezifischen Rückenschmerz.
Beachten muss man dennoch die Warnzeichen, sogenannte yellow und red flags. Beim Auftreten sollte man zügig einen Experten aufsuchen. Bei den yellow flags handelt es sich um psychosoziale Risikofaktoren, die zu einer Chronifizierung der Rückenschmerzen führen können. Red flags sind Begleitsymptome (neurologische Ausfälle wie Lähmungserscheinungen) des Rückenschmerzes, die als Warnsignal mit dringendem Handlungsbedarf zu sehen sind. Hier muss man in der Regel nicht nur die bildgebende Diagnostik mit Röntgen und MRT vorantreiben, meist ist bei Vorliegen von red flags auch eine operative Therapie notwendig, wobei ein zügiges Handeln erforderlich ist – daher auch die Bezeichnung als red flags.
Akuter Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule: Das sagt Dr. Allouch
Liegen keine Warnzeichen vor, sollte ein Bandscheibenvorfall immer erstmal konservativ behandelt werden. Dies geschieht mittels schmerzlindernder Medikamente, Physiotherapie, Wärme etc. Demgegenüber gibt es die zuvor genannten Warnzeichen, die eine zügige ärztliche Vorstellung und Behandlung erforderlich machen, um damit bleibende Schäden zu verhindern.
Die Operation eines Bandscheibenvorfalls der Lendenwirbelsäule erfolgt meist minimalinvasiv. Damit steht eine schonende Alternative zur klassischen OP zur Verfügung, wobei jeweils verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen können.
Behandlung von Bandscheibenvorfällen: minimal und sicher
Zur Prävention von Bandscheibenschäden sollte man sich im Alltag, Beruf und Sport möglichst rückengerecht verhalten. Den größten Stellenwert haben regelmäßige Bewegung, sowie der häufige Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen.
Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule kann in der Regel unter Zuhilfenahme eines Mikroskops oder Endoskops entfernt werden. Bei der Entfernung des ausgetretenen Bandscheibenmaterials, welches auf den Nerv drückt, wird die Bandscheibe als solches möglichst erhalten. Bei der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) lassen sich Verletzungen auf dem Weg zum Ort des Problems so gering wie möglich halten.
Sollte zusätzlich zum Bandscheibenvorfall eine Überbeweglichkeit der betroffenen Wirbel zueinander bestehen, kann eine stabilisierende Operation notwendig werden.
Im Falle von „red flags“: Je früher ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule erkannt und fachkundig therapiert wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Chirurgische Verfahren lassen sich mit Krankengymnastik und einer abgestimmten Medikamenten-Therapie sinnvoll ergänzen.
Über ATOS
Die ATOS Gruppe mit insgesamt neun stationären Kliniken, sieben ambulanten Standorten und der Holding-Gesellschaft in München zählt zu den führenden Unternehmen in der orthopädischen Spitzenmedizin. Die erste Klinik wurde im Jahr 1991 in Heidelberg gegründet. Mittlerweile versammelt der ATOS-Verbund deutschlandweit die meisten medizinischen Auszeichnungen im Bereich der Orthopädie unter einem Dach. Die hochspezialisierten Mediziner operieren 20.700 Mal pro Jahr und belegen mit ihren Leistungen regelmäßig Spitzenplätze bei FOCUS oder in anderen relevanten Rankings. CEO Martin von Hummel leitet den Klinik-Verbund mit etwa 900 Mitarbeitern, darunter rund 170 Ärzte. Besonders innovativ an ATOS ist das Modell des Arztes als Gesellschafter. So sind zahlreiche Ärzte nicht nur medizinisch tätig, sondern tragen als Klinik-Gesellschafter auch unternehmerische Verantwortung.
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