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The Good Cashmere Standard schärft sein Profil: Tierwohl und Transparenz im Fokus

The Good Cashmere Standard schärft sein Profil: Tierwohl und Transparenz im Fokus
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Hamburg, 18. April 2024. Mit der Revision der Standardkriterien sowie der neuen Kooperation mit TextileGenesis, A Lectra Company, schärft die Aid by Trade Foundation (AbTF) das Profil ihres The Good Cashmere Standards® (GCS) als unabhängiges Siegel für nachhaltig produzierte und rückverfolgbare Kaschmirfasern aus der Inneren Mongolei. Die neue Standardversion 2.0 hebt noch deutlicher als in der Vorgängerversion die Bedeutung des Tierwohls in der Kaschmirproduktion hervor. Mit der neuen Kooperation mit TextileGenesis, A Lectra Company, der Plattform zur Rückverfolgbarkeit von Textilien, unterstreicht die Stiftung ihren Anspruch an Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Produktionskette.

„Wir sind uns sicher, dass die Aid by Trade Foundation mit der Revision des The Good Cashmere Standards das Wohl der Ziegen noch weiter in den Mittelpunkt rückt“, sagt Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation und ergänzt „Zusätzlich forcieren wir mit der Kooperation mit TextileGenesis unseren Anspruch an Transparenz und Rückverfolgbarkeit vom Kaschmirrohstoff bis zum Endprodukt, indem wir mit einer in der Branche etablierten und technologisch innovativen Plattform zusammenarbeiten.“

The Good Cashmere Standard 2.0

Mit der neuen GCS-Version 2.0 gibt die Aid by Trade Foundation der Arbeit des Standards nun eine neue, auf vier Säulen ruhende Struktur. Er umfasst die wesentlichen Aspekte nachhaltiger Kaschmirproduktion. Sie betreffen das Wohl der Kaschmirziegen, die Umwelt, die Menschen und das Management. Mit ihnen und den dazugehörigen Standardkriterien nimmt GCS effektiv und umfassend Einfluss auf eine nachhaltigere Kaschmirproduktion – sowohl auf den Farmen als auch in der ersten Stufe der Verarbeitung der Kaschmirfasern, den so genannten Buying und Dehairing Stationen.

Das Herzstück der Standardrevision bildet mit der ersten Säule das "Wohl der Ziegen". Es wurde auf der Grundlage des von David J. Mellor entwickelten Modells der fünf Domänen des Tierwohls entwickelt. Entsprechend des Modells umfasst die erste Säule des Standards die fünf klar definierten Aspekte Ernährung, Umwelt, Gesundheit, Verhalten und mentaler Zustand. Bei der Erfüllung der Kriterien dieser Säule geht es nicht nur um physische Bedürfnisse, sondern auch um positive emotionale Erfahrungen der Ziegen.

Über die Revision des Standards hinaus wird noch in diesem Jahr mit der Implementierung des Animal Welfare Assessments im Rahmen eines Pilotprojektes begonnen. Es wurde auf der Grundlage des „Animal Welfare Indicator Protocols“ (AWIN) erarbeitet und vermittelt zusammen mit den Kriterien des Standards ein umfassendes Bild des Tierwohls. Für jeden der vier Bereiche – Ernährung, Umwelt, Gesundheit und Verhalten – wurde mindestens ein Indikator ausgewählt, um neben den umfassenden Informationen, die durch ein Audit gesammelt werden, auch die Perspektive der Tiere zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck wurden bereits erste Auditoren zu Animal Welfare Assessoren in China ausgebildet. Im Rahmen der Evaluierung des Pilotprojektes wird die weitere Implementierung des Animal Welfare Assessments auf den Farmen der Inneren Mongolei geplant.

Neben dem zentralen Aspekt des Tierwohls trägt die Revision des Standards den weiteren Säulen Umwelt, Menschen und Management Rechnung. Es werden klare Vorgaben gemacht, wie angemessenes Landmanagement dazu beiträgt, die Biodiversität und das Land zu schützen, wie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle an der Kaschmirfaserproduktion beteiligten Personen gewährleistet werden und wie ein verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, der Verifizierungsprozess und die Verpflichtung zur Einhaltung der GCS-Werte gesichert werden.

Der neue The Good Cashmere Standard 2.0 und die Umsetzung seiner Kriterien sind ab 2025 verbindlich und werden in regelmäßigen Abständen durch unabhängige Kontrollen überprüft.

Kooperation mit TextileGenesis, A Lectra Company

Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Kaschmirproduktion sind weitere Kernthemen der Aid by Trade Foundation bei der Umsetzung des The Good Cashmere Standards. Damit trägt sie maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen und Marken die zunehmenden Anforderungen an eine verantwortungsvolle Textilproduktion einhalten können. Seit Beginn müssen Produzent*innen gemäß Anforderungen des Standards verifiziertes Kaschmirhaar von nicht verifiziertem Kaschmirhaar trennen. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird im Rahmen der Auditierungen kontrolliert. Nur solche Produkte, die tatsächlich die verifizierten Kaschmirfasern enthalten, dürfen das GCS-Label tragen. Zudem darf ein Produkt mit dem Label des The Good Cashmere Standards nur verifizierten Kaschmir enthalten. Die korrekte Umsetzung dieser Anforderungen an die Weiterverarbeitung von Kaschmir wurde bisher in einem AbTF-eigenen Tracking-System dokumentiert, das nun für die Rückverfolgung von GCS-verifiziertem Kaschmir auf die Plattform von TextileGenesis, A Lectra Company, umgestellt wird. " Für Modemarken ist die Gewährleistung der Transparenz und Zuverlässigkeit ihrer Lieferkette zu einem zentralen Thema geworden. Durch die Partnerschaft mit The Good Cashmere Standard wollen wir die vollständige Rückverfolgbarkeit von verantwortungsvollem Kaschmir fördern, vom Ort der Ziegenaufzucht bis zum Verkauf", erklärt Amit Gautam, Gründer und CEO von TextileGenesis, A Lectra Company. “Beim The Good Cashmere Standard legen wir großen Wert auf Rückverfolgbarkeit und Transparenz. Daher haben wir von Anfang an in die Entwicklung eines robusten Systems investiert, das es uns ermöglicht, jede Bestellung bis zum Kaschmirproduzenten zurückzuverfolgen. Wir freuen uns nun, unser Engagement durch die Partnerschaft mit TextileGenesis weiter zu verstärken und sowohl bestehenden als auch neuen Partner*innen die Möglichkeit zu bieten, auf einer etablierten und technologisch innovativen Plattform zu arbeiten,” ergänzt Christian Barthel, Head of Business Development der Aid by Trade Foundation.

Mit freundlichen Grüßen,
 
Holger Diedrich
Pressekontakt
Aid by Trade Foundation | Gurlittstraße 14 | 20099 Hamburg | Deutschland
 
MAIL  holger.diedrich@abt-foundation.org

Über den The Good Cashmere Standard

Mit The Good Cashmere Standard (GCS) definiert die Aid by Trade Foundation seit 2020 den Maßstab für die Produktion von nachhaltigem Kaschmir aus der Inneren Mongolei. Zu diesem Zweck deckt der GCS mit seinen Kriterien die wichtigsten Bereiche der Kaschmirproduktion ab. Er wurde entwickelt, um das Wohlergehen der Kaschmirziegen und die Arbeitsbedingungen der Ziegenhalter*innen zu verbessern sowie die Umwelt zu schützen. Der Standard wurde unter Mitwirkung von Tierschutzexpert*innen, Branchenexpert*innen und Ziegenhalter*innen entwickelt. Inzwischen nehmen rund 9.100 Tierhalter*innen mit insgesamt circa 4,3 Millionen Ziegen am The Good Cashmere Standard teil. Rund 2.200 Tonnen Kaschmir sind derzeit gemäß The Good Cashmere Standard verifiziert. Mehr als 50 internationale Textilunternehmen und namhafte Brands – darunter Bestseller, J.Crew, Galeries Lafayette, H&M, s.Oliver oder The White Company – nutzen die verifizierten Kaschmirfasern für ihre Produkte. Mehr erfahren Sie auf www.thegoodcashmerestandard.org

Über die Aid by Trade Foundation

Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit ihren zertifizierten Rohstoffen Cotton made in Africa (CmiA), Cotton made in Africa Organic (CmiA Organic), Regenerative Cotton Standard (RCS) und The Good Cashmere Standard (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Eine weltweit aktive Allianz aus Textilunternehmen und Marken fragt die zertifizierten Rohstoffe nach und bezahlt dafür eine Lizenzgebühr an die Marketinggesellschaft der Stiftung, die ATAKORA Fördergesellschaft GmbH. Dies berechtigt die Partner, ihre Ware mit den Labeln der Standards zu vermarkten. Angesichts der steigenden Herausforderungen an Kleinbäuer*innen und Textilunternehmen sind die Standards von grundlegender Bedeutung für ihre Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Die Stiftung arbeitet in enger Kooperation mit Branchenexpert*innen, Tier- sowie Naturschutzspezialist*innen.

Über TextileGenesisTM, A Lectra Company

TextileGenesis, A Lectra Company, wurde 2018 gegründet und bietet eine Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform, die es Modemarken und nachhaltigen Textilherstellern ermöglicht, ihre Textilien von der Faser bis zum Verbraucher zuverlässig, sicher und vollständig digital abzubilden und so deren Authentizität und Herkunft zu garantieren. Die Plattform bietet Rückverfolgbarkeit für Textilien, Leder und Schuhe, wobei die Rückverfolgbarkeit der Fasern für nachhaltige und zertifizierte Materialien und die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette für konventionelle Materialien verwendet wird. Der innovative Rückverfolgbarkeitsmechanismus, der sich an beide Enden der textilen Wertschöpfungskette richtet, sowie das Netzwerk von Partnern für die Materialzertifizierung und die Technologieplattform garantieren den Austausch und die Verfolgung von zuverlässigen und sicheren Daten während des gesamten Lebenszyklus eines Materials. Die TextileGenesis-Plattform identifiziert und kennzeichnet auch die Compliance-/Rechtsrisiken in der gesamten Wertschöpfungskette von Stufe 1-4 für Marken.