Inflation auf dem Höchststand: Was bedeutet das für laufende und geplante Kredite?
Limburg (ots)
Die hohe Inflation macht sich für Verbraucher in erster Linie durch höhere Preise für Lebensmittel, Baumaterialen oder Heizkosten bemerkbar. Sie wirkt sich aber ebenfalls auf aktuelle Kredite und Kreditvorhaben aus - mit Vor- und Nachteilen.
Die Inflationsrate ist auf einem Rekordhoch und liegt aktuell bei 5,2 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug die sogenannte Teuerungsrate noch 0,5 Prozent, was unter anderem mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammenhing, etwa der Senkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020. Inflation bedeutet in erster Linie, dass das Preisniveau für Konsumgüter und Dienstleistungen ansteigt. Für das gleiche Geld erhalten Verbraucher so weniger Waren, denn der Wert des Geldes nimmt ab. 100 Euro sind somit real nicht mehr 100 Euro, sondern bei einer Inflationsrate von 5,2 Prozent nur noch 94,8 Euro wert.
Für die aktuell hohe Inflation spielen mehrere Faktoren eine zentrale Rolle. Nicht nur, dass der Mehrwertsteuersatz seit Januar 2021 wieder bei 19 bzw. 7 Prozent liegt und die Energiepreise weltweit immer weiter nach oben klettern. Durch die gestiegenen CO2-Preise sind auch Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel in Deutschland deutlich teurer geworden. Zudem haben Gastronomen, Friseure oder Hotels, die von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen waren, ihre Preise angepasst. Auch die verstärkte Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen ist eine grundsätzliche Ursache für eine Inflation, sofern Zentralbanken nicht eingreifen. Aktuell betrifft das unter anderem den Bausektor: Hier sorgt die weltweit erhöhte Nachfrage nach Baumaterialien dafür, dass auch die Kosten für Bauarbeiten steigen. Die derzeitige Preisentwicklung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf Verbrauchsausgaben, sondern ebenfalls auf Kreditzinsen.
Auswirkungen der Inflation auf laufende Kredite
Da das Geld bei einer hohen Inflationsrate an Wert verliert, werden auch Kredite entwertet und Kreditnehmer können gegebenenfalls von einer Inflation profitieren. Das ist der Fall, wenn die Inflationsrate über die Kreditkalkulation hinausgeht. Denn die Inflationsrate ist für Banken eine wichtige Kennzahl bei der Berechnung des Realzinses und der Preisgestaltung von Krediten. Üblicherweise bieten Kreditgeber Zinssätze an, die über der Inflationsrate liegen, wobei sie die erwartete Inflationsrate in den Zinssatz einpreisen. Die aktuell steigende Inflation führt allerdings dazu, dass der Realzins für Ratenkredite ins Negative fällt. Dieser berechnet sich aus dem mit der Bank vereinbarten mittleren Zinssatz, dem Nominalzins, und der aktuellen Inflationsrate. Bei einem Nominalzins von drei Prozent und einer Inflationsrate von 5,2 Prozent ergäbe sich mit der entsprechenden Formel ein Realzins von minus 2,09 Prozent. Das bedeutet, Kreditnehmer, die einen laufenden Ratenkredit bedienen, müssen weniger Geld zurückzahlen als sie erhalten haben. Oder anders formuliert: Die Kreditschulden entwerten sich durch die Inflation.
Das gilt jedoch nicht bei Krediten mit variablen Zinsen, die nur für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben sind und während der Kreditlaufzeit durch den Kreditgeber jederzeit geändert werden können. In diesem Fall führt die steigende Inflation dazu, dass sich auch der Zinssatz mit der steigenden Teuerungsrate erhöht. Bei Haus- oder Immobilienfinanzierungen mit einem Annuitätendarlehen statt einem variablen Darlehen gilt hingegen dasselbe wie bei einem Ratenkredit: Die Kreditzahlungen verlieren bei einer stark steigenden Inflation an Wert, wobei die Gesamtdauer der Finanzierung eine untergeordnete Rolle spielt. Läuft die Zinsfestschreibung aus, passt der Kreditgeber den neuen Zins an die Inflationsrate an und kalkuliert somit auch einen Anstieg der Inflation neu mit ein. Kreditnehmer profitieren jedoch nur dann von der steigenden Inflation, wenn auch ihr Gehalt oder Lohn zeitnah an die Inflation angeglichen wird. Andernfalls verpufft der positive Effekt, da sie mehr Geld für den Lebensunterhalt aufwenden müssen.
Kredit aufnehmen bei hoher Inflation: Das ist zu beachten
Während Kreditnehmer mit laufenden Finanzierungen von der aktuellen Entwicklung der Inflationsrate profitieren können, sieht es bei Verbrauchern, die einen Kredit aufnehmen möchten, etwas anders aus. Zum einen vergibt aktuell kein Darlehensgeber Kredite, deren Wert durch die Inflation künftig sinken könnte. Kreditgebende Institute Geld sichern sich für diesen Fall ab und sorgen dafür, dass der Zinsertrag durch die Inflationsrate nicht verloren geht. Bei der Preisgestaltung ihrer Kreditprodukte preisen sie die zuvor kalkulierte Inflationsrate deshalb mit ein. Das heißt, mit einer Inflation steigen auch die Kreditzinsen, was sich für Kreditnehmer nachteilig auswirkt. "In diesem Zusammenhang spielt vor allem die Laufzeit eine entscheidende Rolle", sagt Marc Kloetzel, Prokurist und Leiter Vertrieb der KVB Finanz. "Je länger die Laufzeit ist, desto höher ist das Risiko, dass die Inflationsrate wieder sinkt und die Realzinsen steigen. Wir empfehlen Kreditnehmern deshalb, in Zeiten hoher Inflation Finanzierungen mit möglichst kürzeren Laufzeiten zu wählen."
Die Inflation wirkt sich zudem nicht nur auf Verbraucherkredite und Paare sowie Familien aus, die ein Haus bauen oder kaufen möchten, sondern auch auf Immobilienkäufer und Hausbesitzer, die eine Anschlussfinanzierung benötigen. Denn mit der steigenden Inflationsrate erhöhen sich auch die Bauzinsen. Für zehnjährige Baufinanzierungen sind die Zinsen aktuell auf rund ein Prozent gestiegen. Bei einem Immobilienkredit in Höhe von 350.000 Euro und einer Tilgung von jährlich drei Prozent liegt die monatliche Rate bei 1.167 Euro - bei einem Zinssatz von 0,7 Prozent wären es 1.079 Euro. Damit verteuert sich der Traum vom Eigenheim. Dennoch bleibt der Hausbau und -kauf für viele Verbraucher angesichts der steigenden Immobilienpreise weiterhin eine attraktive Investition, auch in Zeiten hoher Inflation. Umso relevanter wird es, den passenden Finanzierer zu finden, der trotz Inflation attraktive Konditionen bietet.
Hohe Inflation effektiv nutzen und Risiken vermeiden mit der KVB Finanz
Wie sich die Inflationsrate weiter entwickeln wird, bleibt abzusehen. Experten gehen aktuell davon aus, dass die Inflation lediglich temporär auf einem Höchstniveau liegt. Sie erwarten mehrheitlich, dass sich diese längerfristig wieder bei rund zwei Prozent einpendeln wird, der Ziel-Vorgabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Verbraucher, die derzeit einen laufenden Kredit bedienen oder ein Darlehen aufnehmen möchten, aber angesichts der Inflationsrate verunsichert sind, können sich an Finanzexperten wie die KVB Finanz wenden. Sie verfügen über langjährige Erfahrungen und Expertise im Bereich Finanzierungen und unterstützen ihre Kunden bei wichtigen Entscheidungen bezüglich ihres Kredits. Sie ermitteln nicht nur eine passgenaue Finanzierung zu den besten Konditionen, die individuell auf die finanzielle Situation und die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten ist, sondern stehen auch Kunden mit einem laufenden Kredit als verantwortungsvoller und zuverlässiger Ansprechpartner zur Verfügung. Zudem haben sie einen Überblick über die aktuellen Zinsentwicklungen und können die Lage auf dem Finanzmarkt mit Hinblick auf laufende oder geplante Kredite professionell einschätzen. Auf diese Weise können Verbraucher mit bestehenden Krediten die hohe Inflation für sich nutzen und künftige Kreditnehmer unnötige Risiken vermeiden.
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Seit der Gründung vor über 45 Jahren steht die Familie Kloetzel mit der KVB Finanz vor allem dafür, beste Finanzierungskonzepte, individuell zugeschnitten auf die Bedürfnisse ihrer Kunden, zu ermitteln. Für das traditionelle Familienunternehmen stehen ihre Kunden und die persönliche Nähe zu ihnen im absoluten Mittelpunkt. Dabei sind faire Konditionen, Professionalität und Verantwortungsbewusstsein die obersten Maximen. Von Familie für Familien denkt und handelt die KVB Finanz immer in Generationen.
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