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Krankenstand in Kitas erreicht in Hamburg neuen Höchstwert

Krankenstand in Kitas erreicht

in Hamburg neuen Höchstwert

2023 sind im Schnitt täglich mehr als acht von 100 Beschäftigten in Kindertagesstätten ausgefallen. Psychische Erkrankungen spielen eine immer größere Rolle.

Hamburg, 16.12.2024

Verkürzte Öffnungszeiten, Notbetreuung oder sogar kurzfristige Schließungen: Wie sehr Krankheitsfälle die in vielen Kitas ohnehin schon angespannte Personalsituation verschärfen, zeigen aktuelle Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg. So stieg der Krankenstand im Jahr 2023 allein in Hamburg auf einen neuen Höchstwert von 8,6 Prozent (2022: 7,6 Prozent). Das bedeutet, dass im Schnitt täglich 8,6 von 100 Beschäftigten in Kindergärten und Vorschulen krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen sind. Vor zehn Jahren lag der Krankenstand im gesamten Gebiet der AOK Rheinland/Hamburg noch bei 5,8 Prozent und damit deutlich niedriger. Die Zahl der Krankschreibungen stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13,8 Prozent.

Das geht aus dem „Branchenbericht Kindertagesstätten 2024“ hervor, für den das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) der AOK Rheinland/Hamburg die Daten von rund 17.000 AOK-versicherten Beschäftigten in Kindertagesstätten im Rheinland und in Hamburg ausgewertet hat. Der Krankenstand beim Kita-Personal lag 2023 sowohl im Gebiet der AOK Rheinland/Hamburg insgesamt als auch bei den Beschäftigten allein in Hamburg bei 8,6 Prozent. Im Jahr 2022 hatte er in Hamburg noch bei 7,6 Prozent gelegen, im gesamten Gebiet der AOK Rheinland/Hamburg bereits bei 8,3 Prozent.

Dem Bericht zufolge waren mehr als 83 Prozent der bei der AOK Rheinland/Hamburg versicherten Erzieherinnen und Erzieher im Jahr 2023 mindestens einmal krankgeschrieben. Zu den Hauptdiagnosen bei den AU-Tagen zählen Atemwegsinfekte, die 23,4 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage verursachten und vor allem in den Wintermonaten den Krankenstand in die Höhe trieben.

Doch auch psychische Erkrankungen spielen eine immer größere Rolle: Im Zeitraum 2009 bis 2023 kam es bei diesen Erkrankungen zu einer Zunahme um fast 100 Prozent. In den Top-10-Diagnosen bei Beschäftigten in Kindertagesstätten sind depressive Episoden, Belastungs- und Anpassungsstörungen, rezidivierende depressive Störungen und andere Angststörungen zu finden und damit gleich vier Diagnosen aus dem Bereich der psychischen Erkrankungen. Fast jede und jeder vierte Beschäftigte in einer Kindertagesstätte fiel 2023 wegen einer dieser Diagnosen aus. Im Branchenvergleich wurden lediglich Pflegekräfte noch öfter wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben.

„Erzieherinnen und Erzieher sind mit Herzblut und Engagement in ihrem Beruf tätig und haben die wichtige Aufgabe, unsere Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Der gravierende Fachkräftemangel hat zu einer enormen Arbeitsverdichtung in den Kindertagesstätten geführt – mit großen Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein Baustein, um die individuellen Schutzfaktoren der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken und ihre Gesundheit zu erhalten.“

Belastung senken, Arbeitszufriedenheit erhöhen

Die AOK Rheinland/Hamburg und ihr BGF-Institut unterstützen Kindertagesstätten dabei, arbeitsbedingten Erkrankungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorzubeugen. Ziel ist es, Schutzfaktoren zu mobilisieren, die Belastung des Personals zu senken und die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. Die Themen Bewegung, Ernährung und Stressmanagement spielen dabei eine Rolle. Weitere Informationen gibt es dazu im Internet: www.bgf-institut.de

Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
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