Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Bundesstiftung Aufarbeitung fördert die Drucklegung der Dissertation des Essener Peter Keup und 150 Projekte weitere Projekte in ganz Deutschland
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Bundesstiftung Aufarbeitung fördert die Drucklegung der Dissertation des Essener Peter Keup und 150 Projekte weitere Projekte in ganz Deutschland
Berlin, 19.12.2024 Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützt 2025 bundesweit 151 Projekte zur Geschichte der DDR und den Folgen der Teilung mit 3,9 Millionen Euro. In Essen profitiert Peter Keup von dieser Förderung: Ein Druckkostenzuschuss ermöglicht die Publikation seiner Promotion mit dem Titel: „Wie aus Opfern Täter wurden. Die Transformation politischer Häftlinge zu Systemkollaborateuren im DDR-Strafvollzug“. Damit unterstützt die Bundesstiftung den Abschluss einer bemerkenswerten akademischen Ausbildung.
Peter Keup, geboren 1958 in Radebeul bei Dresden, hat einen außergewöhnlichen Lebensweg hinter sich. Als erfolgreicher Turniertänzer und Mitglied der Nationalmannschaft der DDR erlebte er nach dem Ausreiseantrag seiner Familie 1974 massive Repressionen. Trotz dieser Hindernisse blieb er seiner Leidenschaft für den Tanz treu und erreichte 1981 den dritten Platz bei den DDR-Meisterschaften. Im selben Jahr scheiterte sein Fluchtversuch über die Donau, was zu seiner Verhaftung und Verurteilung durch das Ministerium für Staatssicherheit führte. Nach vier Monaten Untersuchungshaft und zehn Monaten Gefängnis wurde er 1982 im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik Deutschland entlassen und ließ sich in Essen nieder.
In Essen baute Keup ein neues Leben auf. Nach einer erfolgreichen Karriere als geschäftsführender Inhaber einer Tanzschule begann er ein Studium der Kulturwissenschaften und der politisch-historischen Studien, das er 2018 mit einem Masterabschluss beendete. Seine Promotion, die 2025 erscheinen wird, ist der vorläufige Höhepunkt seines enormen Engagements für die historische Aufarbeitung der DDR-Geschichte. Parallel zu seiner wissenschaftlichen Arbeit tritt Keup regelmäßig als Zeitzeuge in Schulen und Bildungseinrichtungen auf und bringt seine Erfahrungen und Erkenntnisse in die Bildungsarbeit ein.
„Peter Keup verbindet mit seiner Biografie und seiner Promotion wissenschaftliche Genauigkeit mit persönlichem Einsatz“, betont Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung. „Sein Werk leistet einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte und wird sicher über Essen hinaus Beachtung finden.“
Die Förderung in Nordrhein-Westfalen umfasst neben der Publikation von Peter Keup unter anderem Veranstaltungen und Ausstellungen in Bochum und Greven, die die Themen Demokratie und Erinnerungskultur in den Mittelpunkt stellen. Deutschlandweit werden Dokumentarfilme, Ausstellungen, Multimediaprojekte und viele weitere Vorhaben unterstützt, die zur Diskussion über die Geschichte der deutschen Teilung einladen.
Die Liste der von der Bundesstiftung Aufarbeitung 2025 geförderten Projekte finden Sie hier: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/projektfoerderung2025
Jonathan Harnisch
Pressereferent
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