Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
„Wir waren dabei“ – 40 ehemalige Abgeordnete erinnern sich an die letzte Volkskammer
„Wir waren dabei“ – 40 ehemalige Abgeordnete erinnern sich an die letzte Volkskammer
Berlin, 13. März 2025 - Die einzige freie Volkskammerwahl am 18. März 1990 war ein Höhepunkt der Friedlichen Revolution in der DDR und ein deutliches Votum für die deutsche Einheit. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der DDR stimmte mit ihrer Wahl für Parteien, die sich für eine rasche Wiedervereinigung aussprachen. Doch die Einheit wurde nicht einfach vollzogen, sondern intensiv verhandelt – mit entscheidender Mitwirkung der letzten Volkskammer.
Zum 35. Jahrestag dieser Wahl veröffentlicht die Bundesstiftung Aufarbeitung 40 Videointerviews mit ehemaligen Volkskammerabgeordneten. Die Zeitzeugenberichte bieten einen einzigartigen Einblick in die turbulenten Monate zwischen März und Oktober 1990, in denen die Volkskammer zentrale Weichen für die Einheit stellte. Sie zeigen, dass die Wiedervereinigung nicht einseitig von der Bundesrepublik vorgegeben wurde, sondern das Ergebnis eines politischen Aushandlungsprozesses war.
„Die Volkskammerwahl war ein demokratischer Aufbruch unter außergewöhnlichen Bedingungen. Die neu gewählten Abgeordneten mussten binnen weniger Monate Entscheidungen von historischer Tragweite treffen“, betont Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung. „Die Erinnerungen der Zeitzeugen lassen ein zentrales Kapitel deutscher Demokratiegeschichte lebendig werden – mit all seinen Herausforderungen, Hoffnungen und Kontroversen.“
Die Interviews stammen aus einem von der Bundesstiftung geförderten Projekt der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl). Sie sind ab sofort online abrufbar unter https://deutsche-einheit-1990.de sowie auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Jonathan Harnisch
Pressereferent
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