Studie: So achtet Deutschland auf seine Gesundheit
Frankfurt am Main (ots)
Die andauernde Corona-Pandemie hat eine nationale Debatte um das Thema Gesundheit neu entfacht. Doch welchen Stellenwert nimmt die Gesundheit im Leben der Deutschen tatsächlich ein? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine aktuelle Studie des digitalen Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov*. Die Ergebnisse zeigen: Für 81 Prozent der Befragten nimmt ihre Gesundheit einen wichtigen bis sehr wichtigen Stellenwert in ihrem Leben ein. Alarmierend ist jedoch: Gerade die Risiken für Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder schwere Allergien scheinen die Deutschen noch zu unterschätzen.
Allgemein lässt sich festhalten: Mit steigendem Alter scheint sich auch das Interesse an der eigenen Gesundheit zu vergrößern. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht wichtig) bis 7 (sehr wichtig) ordnen sich die meisten 18- bis 34-Jährigen bei 5 Punkten ein. Bei den 35- bis 54-Jährigen ist das Interesse mehrheitlich mit 6 Punkten auf der Skala schon höher. Ein klares "sehr wichtig" vergeben nur die über 55-Jährigen mehrheitlich: In dieser Altersgruppe geben 36 Prozent den Höchstwert von 7 Punkten an. Der Mittelwert für alle Befragten liegt bei rund 5,6 Punkten auf der Skala.
Gesund und fit durch Verzicht?
Bei der Frage, was sie für ihre Gesundheit tun, denken viele Bundesbürger zuerst an Verzicht: Mehr als die Hälfte der Befragten gibt im Rahmen der CLARK-Studie an, ihren Alkohol- und Zigarettenkonsum einzuschränken. Erst an zweiter und dritter Stelle stehen ausreichender Schlaf und eine bewusste Ernährung, wobei Frauen (48 Prozent) eine gesunde Kost tendenziell ernster nehmen als Männer (37 Prozent). Die Jüngeren wiederum haben bei der Bewegung die Nase vorn: Jede/r zweite Deutsche zwischen 18 und 34 Jahren treibt regelmäßig Sport, um den Körper fit zu halten.
19 Prozent der Befragten geben weiterhin an, sich mindestens einmal in der Woche oder öfter mit der eigenen Gesundheit zu beschäftigen. Um im Falle einer Erkrankung schnell die nötige Behandlung zu bekommen, haben 8 Prozent der Befragten auch eine oder mehrere Zusatzversicherungen abgeschlossen. "Kassenpatienten müssen immer öfter für Untersuchungen und Behandlungen selbst bezahlen. Für viele gesetzlich Versicherte lohnt es sich deshalb, über Zusatzversicherungen nachzudenken", so die CLARK-Versicherungsexperten. "Beispielsweise bietet die gesetzliche Krankenversicherung ihren Versicherten lediglich einen Basisschutz, auch Regelversorgung genannt. Mit einer privaten Krankenzusatzversicherung lässt sich dieser Schutz aufwerten und Vorsorge für den Ernstfall treffen." Einen kompakten Überblick über verschiedene Zusatzversicherungen geben Ratgeber-Artikel im Netz.
Volkskrankheiten: Risiken sehen - und ignorieren
"Mich wird es schon nicht treffen." Auf diesen Nenner lässt sich das Verhältnis vieler Deutscher zu Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Krebs oder Diabetes bringen. Laut CLARK-Umfrage halten beispielsweise 28 Prozent der Befragten ihr persönliches Risiko für die Entwicklung eines Bluthochdrucks oder das Erleiden eines Herzinfarkts für gering. Dabei gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen als die häufigste Todesursache in Deutschland.[1]
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Krebs: 32 Prozent der Befragten glauben laut CLARK-Umfrage, sie seien vor einer Krebs-Diagnose eher sicher. Doch statistisch gesehen erleidet etwa jede/r zweite Deutsche laut Robert Koch Institut (RKI) im Laufe seines Lebens mindestens einmal eine Krebserkrankung.[2] Noch auffälliger ist die Diskrepanz bei Allergien. 59 Prozent der Befragten gehen davon aus, keine schwere Allergie auszuprägen. Dabei tritt diese chronische Überreaktion des Immunsystems laut RKI bei jedem dritten Deutschen auf - Tendenz steigend.[3]
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1021 Personen zwischen dem 12. und 15.05.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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