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Israel und Palästina: Zeichen paradoxer Hoffnung

Frankfurt (ots)

Intellektuelle wenden sich gegen Instrumentalisierung des
Nahostkonflikts und rufen zu Spenden für zivile Kooperationen von
Israelis und Palästinensern auf
In einem Aufruf der Frankfurter Hilfsorganisation medico
international fordern Intellektuelle, Künstler und Literaten einen
verantwortlichen Umgang mit den Ereignissen im Nahen Osten und rufen
die Öffentlichkeit zu "direkter und unmittelbarer Hilfe" auf: "Es
gibt Israelis und Palästinenser, die sich der weiteren Polarisierung
ihrer Gesellschaften entgegenstellen" und "in ihren Handlungen
tagtäglich die Grundsätze der Unteilbarkeit der Menschenrechte und
die Werte der Aufklärung praktizieren."
Unteilbarkeit der Menschenrechte
Der u.a. von Daniel Cohn-Bendit, Micha Brumlik und Hans Koschnick,
von den Philosophen Axel Honneth (Frankfurt), Richard J. Bernstein
(New York) und Jean-Luc Nancy (Straßburg), dem Bürgerrechtler
Friedrich Schorlemmer, dem libanesischen Dichter Adonis, der
Intendantin des Frankfurter Schauspiels Elisabeth Schweeger und einer
Reihe jüdischer Intellektueller unterzeichnete Aufruf verurteilt
entschieden die innenpolitische Instrumentalisierungen des
Konfliktes: "Die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik
Deutschland stehen in einer historischen Verantwortung gegenüber dem
Staat Israel. Der Holocaust als singuläres Verbrechen bleibt Teil der
Gründungsgeschichte Israels." Gleichzeitig betonen die Unterzeichner,
dass "das unbestreitbare Existenzrecht Israels nicht die
Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenserinnen und
Palästinenser, die Zerstörung ihrer zivilen Infrastruktur und die
Besetzung der Autonomiegebiete legitimiert. Genauso wenig
entschuldigen die Unterdrückung und Ohnmacht der palästinensischen
Gesellschaft die unheilvollen Selbstmordattentate."
Initiativen von unten brauchen dringend Spenden
Der Aufruf verurteilt darüber hinaus die Instrumentalisierung des
Konflikts durch "Bekenntniszwang und Identitätssuche derer, die sich
die Tragödie aus sicherer Entfernung anschauen." Die Intellektuellen,
Künstler und Literaten erklären dem gegenüber ihre "Unterstützung für
zivilgesellschaftliche Initiativen und Projekte, die der zunehmenden
Verfeindung zwischen Israelis und Palästinensern eine bewusste
Zusammenarbeit entgegensetzen." Gemeinsam mit der Hilfsorganisation
medico international rufen sie "zur Bildung eines zivilen Fonds auf,
der Initiativen fördert, die in ihrer alltäglichen Arbeit für die
demokratische Ausgestaltung ihrer Gesellschaften streiten." Als
Beispiel werden die "Physicians for Human Rights - Israel" und die
"Union of the Palestine Medical Relief Committees" (UPMRC) genannt,
die sich gegenwärtig gemeinsam um die medizinische Versorgung
palästinensischer Kriegsopfer bemühen.
Spenden bitte an : medico international, Stichwort: Israel -
Palästina, Kontonummer: 1800, Frankfurt Sparkasse. BLZ 50050201
Den vollständigen Aufruf finden Sie im Internet unter
www.medico.de.
Für Informationen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer (069 944 3829 oder 0171 122 12 61)

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