All Stories
Follow
Subscribe to medico international e.V.

medico international e.V.

Südafrika: Keine Amnestie der Täter ohne eine Entschädigung der Opfer / Internationale Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im Südlichen Afrika

Heidelberg (ots)

Internationaler Aktionstag am 16.Juni 2002:
* Keine Amnestie der Generäle ohne eine Entschädigung der Opfer
   * Kein Schlussstrich unter die Apartheid ohne Entschädigung durch
     die Apartheidprofiteure
Am 16. Juni 2002 jährt sich der Tag des Soweto-Massakers der
Apartheid-Sicherheitskräfte an schwarzen Jugendlichen zum 26. Mal.
Dieser Tag wird in Südafrika als Tag der Menschenrechte gefeiert und
erinnert an die Tausenden von Opfern des Apartheidterrors in
Südafrika und den Nachbarländern. Die Amnestie für Verbrecher der
Apartheidära bei gleichzeitiger Verschleppung der Entschädigung der
Opfer der Apartheid ist ein Skandal und hat in Südafrika eine heftige
Debatte ausgelöst.
Aus diesem Anlass haben die Khulumani Support Group (Nationaler
Zusammenschluss von Opfern der Apartheid) und die
Entschädigungskampagne von Jubilee South Africa (Südafrikanische
Erlassjahrkampagne) zusammen einen Aufruf lanciert, in dem es heißt:
"Es ist kürzlich bekannt geworden, dass die Südafrikanische
Regierung mit Verbrechern der Apartheidära Diskussionen betreffend
einer Amnestie geführt hat. Es ist inakzeptabel, dass die Täter von
gravierenden Menschenrechtsverletzungen amnestiert werden sollen,
während die von der Wahrheits- und Versöhnungskommission vereinbarte
Entschädigung für die Opfer der Apartheid ausbleibt.
Der endgültige Bericht der Wahrheits- und Versöhnungskommission
wird für Ende Juli 2002 erwartet. Es gibt zu ernsthaften Bedenken
Anlass, dass Amnestie-Diskussionen geführt werden bevor
Entschädigungszahlungen an die Opfer der Apartheid gemacht worden
sind.
Dies untergräbt den Prozess der Wahrheitsfindung und der
Versöhnung und wirft den nationalen Heilungsprozess in Südafrika weit
zurück. Obwohl wir nicht gegen das Prinzip einer Amnestie für die
Täter der Verbrechen der Apartheid sind, glauben wir dass die
südafrikanische Versöhnung sich zuerst um die Opfer sorgen muss.
Deshalb rufen wir alle ehemaligen Anti-Apartheid AktivistInnen und
Solidaritäts-Bewegungen dazu auf, sich am 16. Juni mit den von der
Wahrheits- und Versöhnungskommission identifizierten Opfern zu
solidarisieren.
Solidaritätsveranstaltungen für die Opfer der Apartheid werden in
Johannesburg, Cape Town,  Frankfurt, Stuttgart, Bielefeld and
Tübingen abgehalten".
Als Mitträgerorganisationen der Internationalen Kampagne für
Entschuldung und Entschädigung in Deutschland und der Schweiz werden
wir am Montag, 17. Juni, in Aktionen und Mahnwachen vor
Niederlassungen von Apartheidkollaborateuren an die noch offene
Rechnung der Opfer der Apartheid erinnern. Es ist inakzeptabel, dass
kein einzige der in Südafrika tätigen deutschen und Schweizer Banken
und Unternehmen der Einladung der südafrikanischen Wahrheits- und
Versöhnungskommission gefolgt ist und  öffentlich Verantwortung für
ihre Rolle als Nutznießer und Unterstützer des vökerrechtswidrigen
Systems der Apartheid übernommen hat. Deshalb fordern wir in
Solidarität mit den Ofern der Apartheid gegen jede
Schlussstrichpolitik: Keine Amnestie für Apartheidprofiteure ohne
Aufarbeitung der Geschichte und eine Entschädigung der Opfer!
Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) 
c/o Werkstatt Ökonomie 
Obere Seegasse 18 
69124 Heidelberg 
Telefon (06221) 785554 
Telefax (06221) 781183 
www.woek.de 
Ihr Ansprechpartner: 
Theo Kneifel (theo.kneifel@woek.de)

Original content of: medico international e.V., transmitted by news aktuell

More stories: medico international e.V.
More stories: medico international e.V.
  • 09.06.2002 – 09:01

    Israel und Palästina: Zeichen paradoxer Hoffnung

    Frankfurt (ots) - Intellektuelle wenden sich gegen Instrumentalisierung des Nahostkonflikts und rufen zu Spenden für zivile Kooperationen von Israelis und Palästinensern auf In einem Aufruf der Frankfurter Hilfsorganisation medico international fordern Intellektuelle, Künstler und Literaten einen verantwortlichen Umgang mit den Ereignissen im Nahen Osten und rufen die Öffentlichkeit zu "direkter und ...