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5 Jahre Minenverbot
Erfolg einer globalen Bürgerbewegung
medico international fordert von Überprüfungskonferenz in Nairobi
Ausweitung des Verbots auf alle Minen
20.000 Minenopfer jährlich

Frankfurt/Main (ots)

Vor fünf Jahren wurde im kanadischen Ottawa
die "Internationale Konvention zum Verbot von Antipersonen-Minen"
verabschiedet. Nun tagt in Nairobi vom 29.11 bis 3.12. die
Überprüfungskonferenz der 143 Vertragsstaaten. Die Hilfsorganisation
medico international ist Mitbegründerin der "Internationalen Kampagne
für das Verbot von Landminen" (ICBL) , ohne die die Ächtung  der
"explosiven Schläfer" nicht zustande gekommen wäre. Eine
Zwischenbilanz.
Die gute Nachricht zu Beginn: Es ist gelungen, eine der
mörderischsten Waffen des letzten Jahrhunderts weltweit zu ächten.
Antipersonenminen sind ein Tabu. Wer sie einsetzt oder ihren Einsatz
militärisch für legitim hält, der vermeidet dabei jedes öffentliche
Aufsehen.  5 Jahre nach Unterzeichnung der "Internationalen
Konvention zum Verbot von Antipersonen-Minen"  kann man, so Thomas
Gebauer, Geschäftsführer von medico international und Mitbegründer
der ICBL, "eine positive Bilanz ziehen". In 152 Ländern sind
Antipersonen-Minen verboten. Erstmals werden mehr Minen vernichtet
und geräumt als neue verlegt. In den vergangenen 10 Jahren wurden
weltweit 2 Milliarden Dollar für humanitäres Minenräumen zur
Verfügung gestellt.
Erfolg einer globalen Bürgerbewegung
Diesen Erfolg hat das weltweite Engagement 
zivilgesellschaftlicher Initiativen möglich gemacht. Aus der von
medico international und den Vietnam Veterans of America Foundation
Anfang der 90er Jahre gegründetn Kampagne zur Ächtung der Landminen
ist eine globale Bürgerbewegung von über 1000 Initiativen und
Nichtregierungsorganisationen geworden. Sie haben für den nötigen
Druck zur Durchsetzung dieses historisch einmaligen Waffenverbots
gesorgt.
Rehabilitation der Minenopfer stärken
Immer noch liegen Millionen von Minen in der Erde und bedrohen
Leib und Leben von Millionen von Menschen. Noch immer werden jährlich
etwa 20.000 Menschen Opfer von Landminenunfällen. medico ruft
deshalb dazu auf, die öffentlichen Mittel zur Förderung von
psychosozialen Programmen zur Rehabilitation und Reintegration von
Minenopfern zu erhöhen. Denn gerade solche Programme sind ein
wesentlicher Beitrag zum Friedenserhalt in den kriegszerstörten
Ländern.
Verbot aller Minen
Als Problem erweist sich, dass mit dem Ottawa-Abkommen nur
Antipersonen-Minen verboten wurden. Antifahrzeug-Minen, die
regelmäßig Unfälle mit vielen Toten und Verletzten hervorrufen,
fallen bislang nicht unter die Konvention. Erst eine Ausweitung des
Verbots auf alle Minenarten bringt das Ziel einer "minenfreien Welt",
das auch in Nairobi erneut formuliert werden wird, näher. Dazu gehört
auch das Verbot von Streubomben und - munition, die in den
Irak-Kriegen, in Afghanistan und in Ex-Jugoslawien massiv zum Einsatz
kamen. Die extrem hohe Blindgängerrate (bis zu 30 Prozent) macht aus
ihnen de-facto-Minen.
Universalisierung des Verbots
Wichtige Staaten haben bislang das Minenverbot nicht
unterzeichnet. Dazu gehören unter anderem die USA, Russland und
China. Auch hier ist nach wie vor internationaler Druck nötig, um
diese Länder zur Unterzeichnung und Realisierung des Abkommens zu
bewegen.
Programme von medico international
medico fördert umfangreiche Programme zur Minenräumung und
Opferrehabilitation unter anderem in Afghanistan, Angola, Kambodscha
und El Salvador. Zur Unterstützung der Arbeit insbesondere im Bereich
der Rehabilitation der Opfer bittet medico international um Spenden
unter dem Stichwort "Minenopfer", Frankfurter Sparkasse 1800, BLZ
50050201
P.S.
Parallel zur Konferenz in Nairobi zeigt medico international die
Kunstinstallation "Das virtuelle Minenfeld" von Peter Zizka im
Lichthof des Auswärtigen Amtes. Die Bodeninstallation wird zugunsten
des Minenopferfonds von medico international derzeit in einer großen
Spendenaktion virtuell "geräumt". Daran beteiligt haben sich bislang
unter anderem: Anne Will, SC-Freiburg, Gernot Erler und viele andere
mehr.
Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer (Pressesprecherin), 069 94438 29, 01711221261, 
presse@medico.de
Weiter Informationen zum Thema unter: www.medico.de

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