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Therapie auf Knopfdruck: Digitalisierung in der Infektiologie

Therapie auf Knopfdruck: Digitalisierung in der Infektiologie
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Therapie auf Knopfdruck: Digitalisierung in der Infektiologie

Sie revolutionierten einst die Medizin, doch eine zu sorglose Behandlung mit ihnen macht heute Erreger multiresistent: Antibiotika. Der verantwortungsvolle Umgang ist wichtiger denn je. Dabei kann die Digitalisierung helfen. Anlässlich des Europäischen Antibiotikatages gibt es einen Blick hinter die digitalen Kulissen der Helios Kliniken.

„Gebündeltes Wissen, digitale Unterstützung und Datenkompetenz“, so bringt PD Dr. Irit Nachtigall, Fachgruppenleiterin Infektiologie, die drei Säulen bei Helios im Kampf gegen die zunehmende Antibiotika-Resistenz auf den Punkt. Seit einem Jahr kümmert sich eine derzeit 14-köpfige Arbeitsgruppe aus klinischen Medizinern, Apothekern und Mikrobiologen darum, die Infektiologie auf digitale Füße zu stellen. Apothekerin Annika Demuth sorgt beispielsweise dafür, den Ärzten die Verordnungen noch leichter zu machen.

Fertige Therapievorschläge auf Knopfdruck

Standards bringen Erfolg: Anhand von Arzneimittelsuche oder Diagnoseeingaben für bestimmte Krankheitsbilder bekommen die behandelnden Ärzte Entscheidungshilfen und am Ende konkrete Therapievorschläge. Das sind bereits hinterlegte, fertige Anordnungen, die auch direkt in die digitalisierte Patientenakte, die eAkte, übernommen werden. Diese digitalen Verordnungen liegen für die Intensivstation bereits vollständig vor. Die übrigen Krankheitsbilder sind 2023 fertig. „Die richtige Dosierung ist das A und O beim Einsatz von Antibiotika. Mit den digitalen Therapieplänen können wir Fehldosierung vermeiden. Denn statt der früher üblichen Anweisung ‚dreimal am Tag eine Tablette‘ setzen wir heute auf eine Medikamentengabe nach exakten Zeitintervallen. So bleibt der Antibiotikum-Spiegel oberhalb eines kritischen Wertes und das erhöht die Wirksamkeit“, erklärt Nachtigall.

Die Verordnungsqualität wird nicht nur in Form der korrekten Dosierung und des entsprechenden Abstandes verbessert, sondern auch durch produktspezifische Anpassungen beispielsweise im Hinblick auf richtige Zusammensetzung, Kombination und Dauer sowie weiterführender Informationen für die sichere Verabreichung. „Die ‚Verordnung auf Knopfdruck‘ ist nicht nur eine Entscheidungshilfe und Erleichterung für den Behandler, sondern spezifiziert die Nutzung der Antibiotika und grenzt das Anwendungsgebiet sinnvoll ein. Ziel ist es, den genauen Einsatz zu definieren – richtiges Medikament, richtige Dosierung, richtige Anwendung, richtiger Zeitpunkt und richtige Dauer“, führt Demuth aus.

Im digitalen Krankenhaus

In den nächsten zwei Jahren sollen Erreger und wichtige infektiologische Daten in einem infektiologischen Dashboard erfasst werden, auf dem die Mitarbeiter die wichtigsten Informationen auf einen Blick sehen – und zwar auf verschiedenen Ebenen: für den einzelnen Patienten, für eine ganze Station, das ganze Krankenhaus oder zum Beispiel im Fall von Pandemien auch für alle Helios Kliniken. Das stärkt nicht nur die Patientensicherheit, sondern auch die Arbeit der Mitarbeiter der Infektiologie und Hygiene sowie die Kommunikation zu den anderen klinischen Kollegen.

Digitale Fallberatung

Neben den bekannten Peer-Reviews wurde auch ein virtuelles Experten-Forum für die anonyme Besprechung von besonders schweren Infektionen ins Leben gerufen. Klinisch ausgebildete Ärzte, Apotheker und Mikrobiologen teilen ihr Expertenwissen und ihre Erfahrungen – ein unschätzbarer Wert auf dem Weg zum Therapieerfolg bei schwierigen oder seltenen Komplikationen.

Ab auf die virtuelle Schulbank

Mit der Initiative Antibiotic Stewardship (ABS) fördern die Helios Kliniken den verantwortungsvollen und zielgerichteten Einsatz von Antiinfektiva bei Infektionskrankheiten. Das geballte Wissen wird medizinischen Fachkräften regelmäßig in „ ABS-Kursen“ weitergegeben. Seit 2020, beflügelt durch die Corona-Pandemie, sind diese von der Ärztekammer zertifizierten Weiterbildungen digital und somit von überall auf der Welt verfügbar. Experten aus dem deutschsprachigen Raum sind dabei und stehen zu ihren Fachgebieten Rede und Antwort.

Wissen2go: digitale Wissenshäppchen

Neben dem Kursprogramm gibt es „digitale Wissenshäppchen“, mit denen freiwillig das schon vorhandene Wissen zu unterschiedlichen infektiologischen Themen weiter vertieft werden kann. Die kurzen Lerneinheiten umfassen in der Regel nicht mehr als drei Minuten und können flexibel in den Arbeitsalltag integriert werden. Dabei beinhalten die Häppchen verschiedene Arten von Medien: von Video über Grafik bis hin zu kurzen Info-Texten. Jeden Monat kommt ein neues Thema dazu.

Datenkompetenz im Kampf gegen Multiresistenz

Helios verfügt mit seinen 87 Kliniken über einen großen infektiologischen Datenschatz: Die Daten über spezielle Erreger laufen in einer Datenbank zusammen. So konnten beispielsweise in der Corona-Pandemie unterschiedliche Auswertungen erfolgen wie zu Impfungen, den Auswirkungen von verschiedenen Virusvarianten, den unterschiedlichen Verläufen bei Männern und Frauen und zu Schwangeren. Dies soll nun zu einem „Infectio Register“ ausgebaut werden. „Ziel ist es, mit diesem Register im Laufe des nächsten Jahres an den Start zu gehen und so Erkenntnisse über verschiedene Erreger und ihre Auswirkungen auf Krankheitsverläufe zu erlangen“, so Nachtigall.

Per App zum Arzt

Viele Symptome und Krankheiten machen langes Sitzen im Wartezimmer oder den Weg zur Praxis unangenehm. Doch insbesondere bei Infektionskrankheiten ist es wichtig, dass sich Patienten, die nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen, trotzdem ärztlich vorstellen. Mit der Gesundheits-App Curalie können Patienten bequem daheim durch die Beantwortung einfacher Fragen eine Empfehlung dazu erhalten, ob ein Arztbesuch nötig ist. Bei Bedarf kann direkt eine Videosprechstunde gebucht werden, in der Patienten ihre Fragen bequem von zu Hause aus einem Arzt stellen können. Auch kann die App helfen, an ausreichende Trinkmengen und Erholung zu erinnern.

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Über Helios
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
Pressekontakt:
Franziska Vallentin
Pressesprecherin
Helios Kliniken GmbH
Telefon: 0151 65219981
E-Mail:  franziska.vallentin@helios-gesundheit.de