Johanniter zutiefst betroffen über Terroranschläge in den USA / Katastrophenschutz muss gestärkt werden
Berlin (ots)
"Wir sind zutiefst betroffen über die Tragödie, die sich gestern in den USA zugetragen hat", sagt der Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Thomas Doerr. "Wir sprechen den Angehörigen der Opfer unser Beileid aus, Ihnen gehört unser ganzes Mitgefühl", so Doerr weiter. Erste offizielle Beileidsbekundungen der Johanniter gingen an das American Jewish Committee (AJC) in Berlin. Mit einer gemeinsamen Aktion des AJC und der Johanniter für die Kosovo-Flüchtlinge war es 1999 erstmals zu einer gemeinsamen deutsch-jüdischen Aktion in der humanitären Hilfe seit Ende des 2. Weltkrieges gekommen. Beide Organisationen pflegen einen engen Kontakt und Informationsaustausch.
"Die Arbeit der Johanniter steht seit Jahrhunderten für Frieden und Freiheit in der Tradition christlicher Nächstenliebe. Dieser verabscheuungswürdige Akt zeigt, das der internationale Terror zur modernen Geißel der Menschheit zu werden droht, der alle Werte, die die Menschen weltweit über die Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen hinweg verbinden, außer Kraft setzt", so Pastor Wolf-F. Graf Finckenstein, Bundesbeauftragter für Kirche und Diakonie der Johanniter-Unfall-Hilfe. Am morgigen Donnerstag werden die Johanniter in Berlin während einer Andacht der Opfer, ihren Angehörigen und der Einsatzkräfte gedenken.
Allein in New York sollen laut Agenturangaben bei den Rettungsmaßnahmen um das World Trade Center 200 Feuerwehrleute und mehr als 300 Rettungshelfer ums Leben gekommen sein. "Dies ist das Risiko, das viele von uns täglich tragen", sagt Jörg Lüssem, Leiter Rettungsdienst und Katastrophenschutz der Johanniter. "Unsere Gedanken und Fürbitte sind bei den amerikanischen Kollegen." Gleichzeitig stehen die Johanniter in stetigem Kontakt mit dem Arbeitsstab Humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amtes. Aus den Ereignissen in den USA ergeben sich nach Ansicht von Lüssem aber auch Konsequenzen für den Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland. "Ein Bereich der in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt worden ist", so Lüssem. "Ein ähnliches Szenario in Deutschland würde alle zur Zeit zur Verfügung stehenden Kräfte überfordern", lautet die Einschätzung des Leiters Rettungsdienst.
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