Johanniter-Präsident Bescht anlässlich des heutigen Flüchtlingsgipfels
"Wir müssen langfristig ausreichende Kapazitäten für die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten aufbauen"
Berlin (ots)
Anlässlich des heutigen Flüchtlingsgipfels im Bundeskanzleramt würdigt Volker Bescht, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., das herausragende Engagement der vielen Tausend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seit Ausbruch des Krieges: "Die Betreuung und Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine wurde und wird überwiegend von engagierten Bürgerinnen und Bürgern und Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen wie den Johannitern geleistet. Dieses Engagement ist großartig und wir müssen es entsprechend würdigen und anerkennen." Dabei müsse, so Bescht, die Gleichstellung aller Helfenden im Einsatz bundesweit sichergestellt werden.
Deutliche Verbesserungsmöglichkeiten sieht Bescht im Bereich der Unterbringung von Geflüchteten: "Das oberste Ziel muss es sein, Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, langfristig eine angemessene Unterkunft zu bieten. Vor allem Frauen, Kinder, ältere und erkrankte Menschen - die Mehrzahl der Geflüchteten aus der Ukraine also - brauchen Privatsphäre, Ruhe, Sicherheit und eine entsprechende soziale und medizinische Betreuung. In Massen- und Notunterkünften ist dies kaum zu leisten. Daher ist es notwendig, langfristig ausreichende Kapazitäten für eine angemessene Unterbringung und Betreuung von Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten, aufzubauen und vorzuhalten, die bei Bedarf aktiviert werden können."
Hilfe der Johanniter für Menschen in und aus der Ukraine
Seit dem 24. Februar stehen die ehren- und hauptamtlichen Kräfte der Johanniter vor allem aus den Bereichen Bevölkerungsschutz und Flüchtlingshilfe und Integration bundesweit für Unterstützungsmaßnahmen für die Geflüchteten aus der Ukraine bereit. Knapp 2.000 Helferinnen und Helfer haben sich seit Beginn des Krieges in rund 270 Einsätzen engagiert.
Die Nothilfe-Aktivitäten der Johanniter in Deutschland konzentrieren sich auf die Aufnahme, Betreuung und Unterbringung von Geflüchteten: In 80 Einsätzen haben die Verbände mit personellen und materiellen Ressourcen und logistisch den Aufbau von Notunterkünften bzw. den Ausbau von Kapazitäten in bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften unterstützt. An mehr als 70 Standorten sind die Helferinnen und Helfer der Johanniter mit dem Betrieb von Unterkünften, der Verpflegung und der medizinischen und sozialen Betreuung betraut. Die Leistungen im medizinischen Bereich umfassen die sanitätsdienstliche Betreuung, Arztsprechstunden, Covid-Testungen und Impfungen. Hinzu kommt die Unterstützung des Aufbaus und Betriebs von temporären Betreuungsstellen, z.B. an Bahnhöfen an rund 30 Standorten.
Parallel zu den Aktivitäten in Deutschland sind die Johanniter auch weiter in der Ukraine und den Anrainerstaaten aktiv. Mit inzwischen mehr als 50 Transporten haben die Johanniter seit dem 24. Februar mehr als 600 Tonnen Medikamente, medizinisches Material, Hygieneartikel und Nahrungsmittel in die Ukraine, Rumänien und die Republik Moldau gebracht. Aufgrund des enormen medizinischen Bedarfs in der Ukraine fokussiert sich die Hilfe der Johanniter auf die Lieferung von Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial an Krankenhäuser in verschiedenen ukrainischen Städten. Darüber hinaus wurden Hilfsprojekte in der Republik Moldau gestartet. Zusammen mit der lokalen Hilfsorganisation Eco-Razeni werden dort seit dem 1. April u.a. Geflüchtete aus der Ukraine regelmäßig mit Mahlzeiten versorgt.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.
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