Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Kongress der Teilhabeforschung in Münster: Mit und für Menschen mit Behinderung forschen – Corona-Folgen, digitale Teilhabe, Barrieren abbauen
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Katholische Hochschule und Aktionsbündnis richten Kongress der Teilhabeforschung aus.
Am 15. und 16. September findet der 2. Kongress der Teilhabeforschung online und moderiert aus Münster statt. Der Kongress wird ausgerichtet von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Teilhabeforschung. Der Kongress ist nach der erfolgreichen Erstausgabe in Berlin gewachsen und hat sich zum zentralen Treffpunkt für die Forschung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung im deutschsprachigen Raum entwickelt: Über 300 Teilnehmer_innen werden auf digitalem Wege den Hauptvorträgen folgen, in Forschungswerkstätten online miteinander diskutieren und sich in thematischen Foren über Vorträge und Poster austauschen. Moderiert wird das umfangreiche Programm, das aus über 100 Beiträgen besteht, aus der katho am Standort Münster. Zum ersten Mal nehmen Menschen mit Lernschwierigkeiten an dem Kongress teil – auch als Co-Forscher_innen mit eigenen Vorträgen. Um Verständnis- und Teilhabebarrieren weitest möglich zu verringern, werden die Veranstaltungen durchgehend in Leichte Sprache übersetzt.
Ein thematischer Schwerpunkt sind die Folgen der Corona-Pandemie: „Wie eng Gesundheit und die individuelle und gesellschaftliche Teilhabe miteinander verwoben sind, wie sehr die Lebens- und Wohnbedingungen von Menschen mit Beeinträchtigungen ihre gleichberechtigte Teilhabe gefährden – das zeigt uns Corona“, erläutert Prof. Dr. Friedrich Dieckmann von der katho, der den Kongress zusammen mit Prof. Dr. Mathilde Niehaus von der Universität zu Köln wissenschaftlich leitet. Die Folgen der Corona-Pandemie für Menschen mit Beeinträchtigungen werden aktuell national und international vielfältig erforscht. Aus Ergebnissen, die auf dem Kongress präsentiert werden, können wissenschaftlich fundierte Schlüsse für das politische Handeln in Deutschland gezogen werden.
Als zweites großes Thema nimmt der Kongress die Digitalisierung in den Blick. „Die Corona-Pandemie macht auch deutlich, wie bedeutend digitale Technologien für die Teilhabe sind, welche Nutzungsbarrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen bestehen, aber auch wie hilfreich Technik sein kann“, führt Dieckmann weiter aus. „Doch in Deutschland stehen diese Möglichkeiten den betroffenen Menschen oft gar nicht zur Verfügung. Auch Organisationen der Behindertenhilfe nutzen digitale Technologien – anders als in den Niederlanden – noch viel zu wenig.“ Daher werden sich die Kongress-Teilnehmer_innen mit der Entwicklung, Implementation und Evaluation digitaler Techniken und Tools für Menschen mit Behinderungen im zweiten Themenschwerpunkt auseinandersetzen.
Die Organisator_innen wollen mit ihrem Kongress die Teilhabeforschung in Deutschland international präsenter machen und zudem für eine bessere strukturelle Förderung werben. Dieckmann freut sich auf den wissenschaftlichen Austausch: „Als Hochschulen angewandter Wissenschaften initiieren wir soziale Innovationen für eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe. Der Kongress wird uns dafür viele neue Impulse geben.“
Hauptvorträge am ersten Kongresstag (15. September):
- Wie verringern wir Stigmatisierung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung im globalen Rahmen? – Prof. Dr. Dr. Katrina Scior (Professor of Clinical Psychology and Stigma Studies, University College London)
- Digitale Transformation und Teilhabe: Chancen und Herausforderungen aus Perspektive der Technikgestaltung – Prof. Dr. Christophe Kunze (Professor für assistive Gesundheitstechnologien, Vorstand vom Institut Mensch, Technik und Teilhabe, Hochschule Furtwangen)
Hauptvorträge am zweiten Kongresstag (16. September):
- Partizipative Forschung: Wo stehen wir heute? – Prof. Dr. Vera Munde (Katholische Hochschule für Sozialwesen, Berlin) und Dr. Vera Tillmann (Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport, Frechen)
- Teilhabe und Teilhabeforschung ein Orientierungsversuch – Prof. Dr. Markus Dederich (Universität zu Köln)
Für Programm und weitere Informationen:
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:
Prof. Dr. Friedrich Dieckmann
Wissenschaftliche Leitung des Kongresses
Leiter des Instituts für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Standort Münster
T: 0251 41767-51
Pressekontakt:
Katja Brittig / Holger Walz
T: 0221 7757-508 / -509
Über die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) ist mit über 5.100 Studierenden Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Träger der 1971 gegründeten Hochschule sind die (Erz-)Bistümer Aachen, Köln, Münster, Paderborn und Osnabrück, refinanziert wird sie zum überwiegenden Teil vom Land. 121 hauptamtlich Lehrende und 246 Lehrbeauftragte unterrichten und forschen in Aachen, Köln, Münster und Paderborn in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Deutschlandweit ist sie mit ca. 2.500 Studienplätzen die größte Anbieterin für den Studiengang Soziale Arbeit. Die katho ist renommiert in der Forschung von Pflege und Versorgung, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die katho kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 36 Ländern.