Engin Eroglu MdEP (Renew Europe Fraktion)
Knapp 6 % Inflationserwartungen durch die Deutsche Bundesbank - Zeit für die EZB, zu handeln!
Brüssel (ots)
"Die Bundesbank geht davon aus, dass die Inflationsrate im November auf knapp 6 Prozent steigen". Mit diesen Zeilen in ihrem Monatsbericht November hat die Deutsche Bundesbank offensichtlich ihre ohnehin Inflationsprognose für das Jahresende nochmal erhöht.[1]
Engin Eroglu, Europaabgeordneter der FREIE WÄHLER und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung, stellt fest:
"Seit Monaten fühle ich mich wie der Rufer in der Wüste - die anziehende Inflation ist nicht zu übersehen. Schon bisher hatte die Bundesbank die Ansicht vertreten, die Inflation in Deutschland werde sich im Jahresverlauf "in Richtung 5 Prozent" bewegen. Die Bundesbank selber kann dazu nicht tätig werden. Aber für EZB wird es Zeit, geldpolitisch tätig zu werden."
Die Bundesbank geht zwar durch das Auslaufen von Sonderfaktoren - insbesondere das Ende der reduzierten Mehrwertsteuer - von sinkenden Raten im kommenden Jahr aus. Aber sie ist im aktuellen Monatsbericht weniger optimistisch als bisher: Die Inflation könne "noch für längere Zeit deutlich über 3 Prozent liegen."
Schon bisher hatte Eroglu darauf verwiesen, dass es sowohl kurzfristige Effekte, als auch strukturelle Treiber der Inflation gibt:[2]
"In den Produktionskosten, Energiepreisen, Nahrungsmittelpreisen - die Preisentwicklungen sind überall sichtbar und mehr als nur eine statistische Anomalie. Bisher hat die EZB mit dem Hinweis auf Auslaufen statistischer Sondereffekte auf Zeit gespielt. Es wird Zeit, dieses Versteckspiel zu beenden und die Inflation zu bekämpfen. Das kann Schritt für Schritt passieren - aber es wird Zeit, die Anleihenkaufprogramme zu reduzieren und auch Zinserhöhungen in Aussicht zu stellen."
Die Inflation ist besonders problematisch, weil diesen 6 % Inflation ein Zinssatz von 0 % gegenübersteht. Eroglu:
"Die stark negative Realverzinsung führt dazu, dass sparsame und hart arbeitende Menschen die Zeche der hohen Staatsverschuldung bezahlen. Ich denke hierbei an die Arbeitsleistung der Nachkriegsgenerationen, die zerstört wird. Arbeit und Leistung muss sich lohnen! Dafür ist es essenziell, dass es die Möglichkeit gibt, dass das erwirtschaftete Geld über Zinsen den Wert erhält, bzw. vermehrt."
[2] vgl. https://ots.de/4kYV0E
Pressekontakt:
Karolina Mirbach
karolina.mirbach@europarl.europa.eu
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