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Presseinformation zu aktueller Berichterstattung
Gefährdung durch weitere Munition der Bundeswehr

Koblenz (ots)

Der SPIEGEL berichtet in seiner Online-Ausgabe vom 14.01.2022 über drei verschiedene Raketentypen im Munitionsbestand der Bundeswehr, die gemäß der Berichterstattung aufgrund alterungsbedingter Prozesse eine Gefahr darstellen könnten.

Der Sachverhalt stellt sich wie folgt dar:

Von allen drei Raketentypen geht keine Gefährdung für die Bevölkerung, die Umwelt, die Soldatinnen und Soldaten sowie das zivile Personal der Bundeswehr aus.

Die Raketen vom Typ "Scheinziel" sind grundsätzlich voll verwendungsfähig. Derzeit verfügt die Bundeswehr über einen Kleinbestand von 139 Raketen, bei denen im Rahmen der regelmäßigen Munitionsüberwachung keine Einschränkungen hinsichtlich Transport- und Handhabungssicherheit festgestellt wurden.

Es ist derzeit geplant, 40 dieser Raketen zunächst für die Ausbildung und Inübunghaltung aller technischen Instandsetzungskräfte an der Technischen Schule des Heeres (TSH/Aachen) zu nutzen und bis Ende 2023 endgültig zu entsorgen.

Die übrigen 99 Raketen werden der Entsorgung zugeführt. Die dazu erforderliche Ausschreibung befindet sich in der Vorbereitung.

Die in der Berichterstattung aufgeführten Raketen des Typs "Leinenschleppraketen DM59" weisen altersbedingt nicht zu vermeidende nitroglyzerinhaltige Ausschwitzungen auf, deren Konzentrationen < 5% keinerlei Gefährdung darstellt. Dies entspricht dem in der Presseinformation 01/2022 ( https://www.presseportal.de/pm/147341/5117958) zum Thema Raketen des Kalibers 110 mm ausführlich dargestellten Sachverhalt. Wie dort erläutert, ist das langfristige Phänomen des Ausschwitzens aufgrund physikalischer und chemischer Vorgänge unumgänglich und wird neben anderen Aspekten im Rahmen der regelmäßigen Munitionsüberwachung überprüft.

Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz aller Beteiligten waren diese Raketen unmittelbar nach Bekanntwerden der Ausschwitzungen für Handhabung und Transport gesperrt worden. Die zuständigen Experten an der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) für Waffen und Munition in Meppen haben nach Abschluss der Untersuchungen im Rahmen der regelmäßigen Munitionsüberwachung die Transportfähigkeit bis Ende 2022 bestätigt.

Die Ausschreibung für eine Entsorgung durch gewerbliche Anbieter befindet sich in der Vorbereitung, um eine zeitgerechte Entsorgung sicherzustellen.

Die Flugkörper vom Typ "STRELA" sind seit 2012 für die Nutzung gesperrt.

Auslöser der Sperrung waren entdeckte Mikrorisse im Treibsatz der Munition, die zu Korrosion/Oxidation führten. Untersuchungen der WTD haben ergeben, dass von den Flugkörpern keine Gefahr ausgeht.

Die Transportsicherheit ist weiterhin gegeben. Da kein Bedarf an einer weiteren Nutzung besteht, wurde die Aussonderung eingeleitet. Die Ausschreibung zur Entsorgung durch gewerbliche Anbieter ist in Vorbereitung.

Die Verpackungskisten der "Strela" sind teilweise von Schimmel befallen. Die Lagerung erfolgt in gesonderten Munitionslagerhäusern, ein Betreten erfolgt nur zu regelmäßigen Kontrollen.

Eine Gefährdung durch diesen Schimmelbefall ist nur bei längerer und ungeschützter Exposition von Personen gegeben. Sie entspricht etwa einer Schimmelbildung, die beispielsweise in Wohnungen auftreten können. Die Sicherheit der Raketen ist davon nicht betroffen.

Pressekontakt:

Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr
Presse- und Informations-Zentrum
Ferdinand-Sauerbruch-Straße 1
56073 Koblenz
Tel. +49 (0) 261 400-12820
Fax +49 (0) 261 400-12822
E-Mail: pizain@bundeswehr.org

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