Hereon-Pressemitteilung: Den Klimawandel in Grönland untersuchen
Den Klimawandel in Grönland untersuchen
Hereon-Forschende untersuchen bei einer Internationalen Forschungsexpedition sprunghafte Veränderungen in marinen Ökosystemen
Ein internationales Team von 20 Forschenden wird die Veränderungen in der Meeresumwelt vor der grönländischen Westküste untersuchen. Los geht es am Samstag, den 17. Juli. Von der Hauptstadt Nuuk in Grönland aus brechen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu einer dreiwöchigen Forschungsfahrt auf. Sie wollen erforschen, was die Veränderungen für die Fischerei bedeuten und für die Fähigkeit des Ozeans, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu speichern. Mit an Bord sind drei Forschende aus dem Helmholtz-Zentrum Hereon.
An der Forschungsfahrt an Bord von Dänemarks größtem Forschungsschiff DANA nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Hereon, der Technischen Universität Dänemarks, der Universität Aarhus, der Arctic University of Norway, der Åbo Akademi und der Universität Wien teil. Das Schiff wird am 17. Juli starten und entlang der Westküste von Nuuk bis zur Diskobucht fahren. Das Ende der Expedition ist der 30. Juli. Die Fahrt wird durch das europäische Horizon 2020 Forschungsprojekt ECOTIP finanziert.
Steigende Ozeantemperaturen und Süßwassereintrag
Ziel der Expedition ist es, eine Reihe von global bedeutsamen Prozessen in der Meeresumwelt zu untersuchen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen. Dazu gehört die Frage, ob steigende Ozeantemperaturen und der Süßwassereintrag durch das Abschmelzen der Gletscher in Grönland eine Veränderung der marinen Ökosysteme auslösen können. Das könnte sowohl die Fischerei beeinflussen, als auch die Fähigkeit der Ozeane, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu speichern.
Von Geesthacht bis nach Grönland
Die drei teilnehmenden Forschenden vom Hereon-Institut für Kohlenstoff-Kreisläufe werden in erster Linie Wasser- und Sedimentproben nehmen. Diese werden noch an Bord aufbereitet und erste Messungen gemacht. Die längeren Analysen erfolgen anschließend in den Laboren in Geesthacht. „Unser Fokus liegt besonders auf Blei, Quecksilber und Eisen. Außerdem messen wir pH-Werte und Kohlendioxidkonzentrationen, was uns einen Aufschluss über die Ozeanversauerung gibt, einer Folge des Klimawandels“, sagt Dr. Helmuth Thomas, Leiter des Instituts und ECOTIP-Projektkoordinator am Hereon. „Zusätzlich werden wir das Wasser auf spezielle Isotope hin analysieren. Damit können wir bestimmen, wie viel Wasser im Meer Schmelzwasser ist, also ursprünglich von der Eisdecke auf Grönland stammt.“
Vom Hereon dabei sind Dr. Katarzyna Koziorowska-Makuch, Claudia Schmidt und Daniel Bastian. Katarzyna Koziorowska-Makuch ist Post-Doktorandin im Bereich Biogeochemie und kommt vom Institut für Ozeanographie der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist derzeit als Stipendiatin im Rahmen des Bekker-Programms am Hereon. Doktorandin und Umweltchemikerin Claudia Schmidt ist seit 2019 im Institut für Kohlenstoff-Kreisläufe und war bereits im vergangenen Sommer auf einer ECOTIP-Expedition auf Spitzbergen zur Probennahme. Auch Daniel Bastian, studierter Geowissenschaftler, promoviert am Hereon und ist seit diesem Jahr im Team von Helmuth Thomas.
Über ECOTIP
ECOTIP steht kurz für „Arctic biodiversity change and its consequences: Assessing, monitoring, and predicting the effects of ecosystem tipping cascades on marine ecosystem services and dependent human systems “. Es ist ein Vorzeige-Forschungsprojekt von Horizon 2020, das sich auf das Verständnis und die Vorhersage von Veränderungen in der Arktis konzentriert. Der Fokus liegt dabei auf der marinen Meeresumwelt und den Auswirkungen auf zwei lebenswichtige marine Ökosystemdienstleistungen: der Fischereiproduktion, die das wirtschaftliche Lebenselixier vieler arktischer Gemeinden ist, und die Kohlenstoffbindung, die wichtige Rückkopplungen auf das globale Klima hat.
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Kontakt: Gesa Seidel I Helmholtz-Zentrum Hereon I Kommunikation und Medien I T: +49 4152 87-1784 I presse@hereon.de I www.hereon.de