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VNW-Direktor Andreas Breitner: Hamburg sollte einen Exportstopp für Holz unterstützen und einen Krisengipfel einberufen

73/2021

Angesichts explodierender Preise haben verschiedene Bundesländer einen zeitweiligen Exportstopp für Bauholz ins Gespräch gebracht, um Engpässe bei Unternehmen zu beheben. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier brachte einen „Runden Tisch“ zu diesem Thema ins Gespräch. Bauunternehmen melden inzwischen vermehrt Kurzarbeit an, weil ihnen kein Holz mehr geliefert, sondern dieses in Länder wie die USA und China exportiert wird.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Wir brauchen ein Export-Stopp für Holz und der Hamburger Senat sollte sich dafür einsetzen. Der Preisanstieg beim Holz gefährdet den Bau bezahlbarer Wohnungen in Hamburg. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob die VNW-Unternehmen in diesem Jahr wie geplant 2141 Wohnungen errichten können.

Zudem halte ich es für sinnvoll, dass die Hamburger Wirtschaftsbehörde rasch einen Krisengipfel einberuft, an dem auch die Wohnungs- und Bauwirtschaft teilnehmen. Wir brauchen Verabredungen, die sicherstellen, dass zumindest die im Bau befindliche Wohnungsbauprojekte wie geplant weitergeführt werden können.

Seit September vergangenen Jahres sind die Preise für Latt- und Schalholz sowie für Holzfaserdämmstoffe um bis zu 100 Prozent gestiegen. Betonstahl verteuerte sich um bis zu 35 Prozent, Bitumen um bis zu 45 Prozent. Dieser sprunghafte Anstieg setzt auf bereits seit Jahren kontinuierlich steigende Baupreise auf.

Für Unternehmen, die Wohnraum zu bezahlbaren Preisen anbieten, ist es inzwischen kaum mehr möglich, guten Gewissens ein Bauprojekt zu starten. Wer am Ende dauerhaft nicht mehr als acht bis zehn Euro Miete pro Quadratmeter nehmen will, hat derzeit keine Chance, wenn er nicht sehenden Auges in die roten Zahlen marschieren und damit das eigene Unternehmen gefährden will.

Im Baugewerbe melden holzverarbeitende Betriebe inzwischen vermehrt Kurzarbeit an, weil das Holz nicht geliefert, sondern exportiert wird. Auf dem Weltmarkt sind Länder wie die USA und China in der Lage, für deutsches Holz jeden Preis zu zahlen, weil dort der Bedarf so hoch ist.

Die monatliche Nettokaltmiete der VNW-Unternehmen in Hamburg liegt derzeit im Durchschnitt bei 6,95 Euro pro Quadratmeter – und damit deutlich unter dem Wert des örtlichen Mietenspiegels. Spielraum, um dramatisch gestiegenen Baukosten zu puffern, haben die Unternehmen nicht.“

2021/05/16

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 396 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 750.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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